Bitburg über Bitburg

Was hat Wittlich, was Bitburg nicht hat? Eine attraktive Fußgängerzone sicher nicht. Die hat in beiden Orten ein klein wenig nachgelassen. Ist es vielleicht die Bereitschaft zur Kooperation der Stadt mit der Umland-VG?

Das ist in beiden Kreisstädten gleichermaßen kein Thema. Beide haben nur dank der Eingemeindung einen Bahnanschluss, in beiden sind Kreisel modern und in beiden gibt es Stadthallen-Pläne. Der wahre Unterschied zwischen Bitburg und Wittlich ist, dass es bei der Lufthansa ein Flugzeug mit dem Namen "Wittlich" gibt. Einen Flieger mit dem Namen "Bitburg" sucht der flugaffine Freund hingegen vergeblich. Dabei hat in der Bierstadt ein bedeutender Mann gelebt, ohne den es die Lufthansa gar nicht gäbe. Nein, ausnahmsweise handelt es sich dabei nicht um Edgar Bujara. In dieser Angelegenheit hatte der Gewerbevereinschef ausnahmsweise nicht seine Finger drin. Es geht vielmehr um Hans M. Bongers. Der hatte nach dem Krieg sein Büro in Bitburg, von wo aus er die Neugründung der Airline betrieb. Dieses "Büro Bongers" gilt als Wiege der neuen Lufthansa. Wenn es also schon Lufthansa-Maschinchen namens "Wittlich" gibt, so müsste gerechterweise mindestens eine Maschine des Typs Airbus A 380 auf den Namen "Bitburg" getauft werden. Ich habe ja gehört, dass das auch schon geplant gewesen sein soll. Nur auf die Bedingung, dass der Jet mindestens einmal pro Monat über Bitburg kreist, damit wenigstens ein Hauch von fliegerischer Nutzung der Air-Base durch die Gassen wabert, wollte sich das Unternehmen nicht einlassen. Außerdem soll der Stadtrat zur Bedingung gemacht haben, dass auch das Bitburger Wappentier auf dem Flieger verewigt wird. Fragt sich nur, wer mit einer Geiß auf dem Leitwerk durch die Welt fliegen will.

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