Bitburg will Anwohner-Parken einführen

Für die Umgestaltung von Bitburgs westlicher Altstadt müssten dem Rahmenplan nach 13 Parkplätze weichen. Dagegen wehren sich Anwohner und Kaufleute. Der Bauausschuss plädierte einstimmig für Anlieger-Parken - ein Versuch, der eventuell auch für andere Stadtbereiche interessant werden könnte.

 Der „Grüne See“ am Rathaus in Bitburg bietet derzeit 58 Parkplätze – gleich gegenüber der Stadthalle. TV-Foto: Dagmar Schommer

Der „Grüne See“ am Rathaus in Bitburg bietet derzeit 58 Parkplätze – gleich gegenüber der Stadthalle. TV-Foto: Dagmar Schommer

Bitburg. (scho) Die Idee ist gut, aber sie hat einen Haken: Seit fast zehn Jahren denken Bitburgs Kommunalpolitiker darüber nach, was zu tun wäre, damit die westliche Altstadt an den hübsch sanierten Osten nicht den Anschluss verliert. Um Wachstum statt Wildwuchs zu ermöglichen, hat die Stadt einen Rahmenplan "Westliche Altstadt" in Auftrag gegeben. Über die Stellungnahmen zu diesem Konzept hatte der Bauausschuss in seiner Sitzung am Mittwochabend zu entscheiden. Hauptkritikpunkt von Anwohnern und Kaufleuten daran ist, dass Parkplätze wegfallen (der TV berichtete). Denn die Umgestaltung von Bitburgs Westen kostet Platz - genauer gesagt Parkplätze.

30 Parkplätze sollen am "Grünen See" beim Rathaus für eine schönere Gestaltung geopfert werden - allerdings erst, wenn für diese Stellflächen eine Alternative existiert. Diese könnte beispielsweise bei der Bebauung des derzeit brachliegenden Müller-Flegel-Geländes entstehen. Der Bauausschuss beschloss, dass die 58 Parkplätze am "Grünen See" solange unangetastet bleiben, bis eine Alternative besteht.

"Das Konzept ist ein Rahmenplan, kein Ausführungsplan", sagte Sanierungsberater und Planer Manfred Weber. Heißt: Es geht um ein Grobkonzept für weitere Detailplanungen. "In einigen Bereichen ist die Umgestaltung von Gassen und Hinterhöfe nur mit Zustimmung der privaten Grundstückseigentümer möglich", stellte Weber klar. Anders bei den öffentlichen Flächen - wie etwa rund um "Am Markt" oder der oberen Hauptstraße. Auf öffentlichen Flächen würde es laut Konzept am Ende 13 Parkplätze weniger geben als die bisher knapp 70 Parkplätze in diesem Bereich.

"Uns ist es wichtig, dass nicht so viele Parkplätze wegfallen", sagte Manfred Neis (CDU). Einstimmig votierte der Bauausschuss dafür, Anwohner-Parken in der westlichen Altstadt einzuführen. Wie genau das aussehen soll, steht noch nicht fest. Die Verwaltung wurde damit beauftragt, ein Konzept zu erarbeiten. Im Gespräch ist, dass das Anwohner-Parken nur von abends bis morgens gelten soll, damit keine Parkplätze für die Kunden von Innenstadtgeschäften blockiert werden. "Der Versuch an dieser Stelle ist vielleicht die Initialzündung dafür, auch in anderen Stadtbereichen Anwohner-Parken einzuführen", sagte Bürgermeister Joachim Kandels.

Der Rahmenplan "Westliche Altstadt" ist am Donnerstag, 10. Februar, Thema einer Einwohnerversammlung. Dort haben Bürger Gelegenheit, sich zu informieren und Anregungen zu geben.no/klg EXTRA

Zum Vergleich: Die Stadt Trier hat 21 Anwohner-Parkzonen und rund 3800 Bewohner-Ausweise, die rund um die Uhr gelten - ohne Garantie auf einen freien Platz. In Wittlich gibt es kein Anwohner-Parken, aber mit den Parkplätzen Rommelsbach (570), Viehmarkt (330) und Oberstadt (300) viele kostenlose Parkplätze ohne Zeitbegrenzung. Bitburg bietet auf dem Beda-Platz 370 kostenlose Stellplätze (davon 122 ohne Zeitbegrenzung). Die 200 Parkplätze am "Alten Gymnasium" sind seit 2008 gebührenpflichtig.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort