Ausstellung in der Eifel Gemischte Gefühle – So war der Bitburger Beda-Markt am Sonntag (Fotos)
Bitburg · Beda-Markt am Sonntag: Bei der regionalen Schau gab es am zweiten Messetag, an dem auch die Geschäfte geöffnet hatten, von einigen Seiten Lob – aber auch viel Kritik.
Beda Markt 2023 in Bitburg - Verkaufsoffener Sonntag
Es tröpfelt. Sowohl vom Himmel als auch, was die Besucher angeht. Der Beda-Markt läuft am Sonntag schleppend an. Beim Oldtimertreffen am Rathaus sieht das nicht anders aus. „Das ist traurig“, findet Walter Scheffels, der mit seinem Audi 60 L, Baujahr 1968, aus Schönecken gekommen ist. Extra früh, damit er noch einen Platz bekommt. Nicht nur, dass bloß fünf Wagen da sind, er kritisiert auch die schlechte Beschilderung. Stefan Gierden stimmt in die Kritik ein. Er hat seinen Mercedes 190 von 1962 aus Oberkail nach Bitburg gefahren. Von der Ankündigung, dass Platz für 40 Teilnehmer sei, habe er sich mehr versprochen. „Dürftig“ lautet sein Urteil.
Was Aussteller beim Beda-Markt in Bitburg kritisieren
Bei den Handwerkern, die nicht mehr wie gewohnt im Zelt auf dem Platz „Am alten Gymnasium“ untergebracht sind, sondern hinterm Eventzelt „Am grünen See“, ist die Laune getrübt. „Es läuft bescheiden“, ärgert sich Klaus-Michael Dimmer vom gleichnamigen Metallbaubetrieb aus Mötsch am Mittag des zweiten Messetages. „Die Leute sehen uns hier gar nicht. Für das Handwerk wurde zu wenig geworben.“
Seit mehr als 20 Jahren sei er auf dem Beda-Markt vertreten. Jetzt fühle er sich „in die Ecke gedrängt“ und kündigt an, dass er nicht mehr dabei sein werde, wenn es beim neuen Messe-Konzept bleibt. Die Resonanz sei nicht mit früheren Märkten vergleichbar. „So hat das keine Zukunft“, ist er überzeugt. Am Stand von Metallbau Eifel aus Waxweiler teilt Geschäftsführer Alex Brümmendorf die Ansicht. „Für uns lohnt sich das nicht. Das Zelt war besser.“
Im Eventzelt steht Familie Kessler aus Waxweiler an einem Tisch. Willi Kessler findet, den diesjährigen Beda-Markt „nicht so prickelnd“. Er vermisst Handwerker- und Autozelt. Seinem Sohn André gefällt aber das Eventzelt, in dem gegen 12.30 Uhr knapp 30 Neugierige auf eine Vorführung des Tanzcenters warten.
Viel Betrieb in der Stadthalle in Bitburg
Gegenüber in der Stadthalle ist mehr los. Rund 500 Besucher schlängeln sich an den Ständen von Polizei, Bundeswehr, Winzern, Fitnessstudios, Banken, Flugschule und Geschäften für Schmuck, Klamotten und Pflegeprodukte vorbei. Auch ein Handwerker ist unter ihnen: Wie seine Kollegen draußen ist er unzufrieden. Joachim Oster, Inhaber von OZA Zaunanlagen aus Schladt: „Es ist nicht mehr, was es mal war.“ Eine Reihe weiter steht Edgar Keul, Bauberater bei Streif aus Weinsheim. „Das ist nicht, was ich mir unterm Beda-Markt vorstelle.“ Zu wenig Aussteller und eine Verpackung, die nicht zum Inhalt passe, kritisiert er. „Enttäuschend.“
Beda-Markt 2023 in Bitburg – Das gab es auf der Blaulichtmeile zu sehen
Das sagen Besucher zum Beda-Markt in Bitburg
Positive Rückmeldungen bei den Fitnessstudios
Bei den Fitnessstudios klingt das ganz anders. „Wir sind positiv überrascht“, sagt Johann Kumbeiz, Inhaber von GymOne aus Bitburg. Bis Sonntag, 13 Uhr, seien bereits 240 Interessierte an seinem Stand gewesen. Auffallend viele aus Trier, aber auch aus Wittlich und Prüm. Im Gastrobereich lässt sich Doris Kimmling aus Edingen einen Wein schmecken. Sie hat einen Vorschlag, der von vielen Seiten zu hören ist: „Die Geschäfte müssten mit den Messeständen öffnen. Nicht erst um 13 Uhr.“
Im Porzellanhaus Schönhofen in der Fußgängerzone bestätigen die Mitarbeiterinnen: „Als wir um 12 Uhr kamen, wollten schon viele rein, aber das geht nicht, da wir erst ab 13 Uhr verkaufen dürfen.“ Der Betrieb in der Fußgängerzone hat deutlich zugenommen. Auf dem Spittel heißt es „Iss was!“ Hungrige bilden Schlangen an den Ständen und dem Foodtruck, wo es Wurst, Pommes, Asiatisches, Fisch, Pizza und Wickingerbrot gibt. Garniert mit der Musik des Akustikduos Michael Karpen und Eline Berlingen. Von dort schlendern die Besucher durch die Trierer Straße entlang einer langen Reihe von Neuwagen zum Bedaplatz. Dort steht ein Auto, das ziemlich mitgenommen aussieht: Auf der „Blaulichtmeile“ zerlegt die Feuerwehr einen Unfallwagen und befreit einen „Verletzten“, der vom DRK erstversorgt wird. Viele junge Familien mit ihren Kindern schauen zu.
Beda-Markt 2023 in Bitburg – Rundgang durch die Stadthalle am Sonntag
Die sechsjährige Emilia aus Veldenz sitzt am Steuer eines Streifenwagens und lauscht einer Polizistin. Nebenan warten Kinder darauf, aufs Motorrad gehoben zu werden. Melanie Fuchs aus Niederprüm, die mit ihren Söhnen noch gar nicht von der „Blaulichtmeile“ runter gekommen ist, ist begeistert: „Für die Kinder wird viel geboten.“ Um 14 Uhr hört es auf zu regnen. Gut für den Rummel um die Ecke. „Die Fahrgeschäfte sind gut besucht“, freuen sich die Schausteller. Die Stadt füllt sich gegen Nachmittag immer mehr.
