Umwelt Bitburger Biogas-Aufbereitungsanlage auf Flugplatz in Betrieb genommen

Bitburg · Vor sechs Jahren wurde das Projekt ins Leben gerufen, nun ist die neue Biogas-Aufbereitungsanlage auf dem Flugplatz in Bitburg in Betrieb gegangen. Ihre Vorteile: Sie ist umweltfreundlich und nutzt Rohenergie aus der Region.

 Bis zu 5300 Kubikmeter Rohbiogas können im Speicher der Anlage gesammelt werden.

Bis zu 5300 Kubikmeter Rohbiogas können im Speicher der Anlage gesammelt werden.

Foto: TV/Anja Theis

Denn an der betreibenden Biogaspartner Bitburg GmbH sind viele regionale  Partner beteiligt: die Stadtwerke Trier (SWT), der Entsorgungsbetrieb Luzia Francois und die Kommunalen Netze Eifel AöR.  Der Landwirt bleibt Betreiber und Zulieferer seiner Anlage, um beispielsweise die Vermarktung kümmert sich die Landwerke Eifel.

Die Vorteile sollen vor allem der Umwelt zugute kommen. Denn durch das zentral aufbereitete Biomethan wird fossiles Erdgas im Netz ersetzt. Somit kann klimaschädliches CO2 reduziert werden. Außerdem sind die Verwendungsmöglichkeiten vielfältig. Neben dem Heizen kann das Biogas als Kraftstoff für Nutzfahrzeuge oder für den Betrieb von Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen verwendet werden.

Doch wie funktioniert die Anlage? Ganz am Anfang stehen Rohstoffe, aus denen Bio-Erdgas hergestellt wird.  Der erste Schritt der Aufbereitung erfolgt  auf den sieben Biogasanlagen in der Eifel, die  ihre Energie einspeisen. Sie wurden zum Teil nachgerüstet, um den strengen Regelungen hinsichtlich Gewässerschutz, Anlagensicherheit und Luftreinhaltung gerecht zu werden und eine sichere Vernetzung an das neue System zu gewährleisten. Aus landwirtschaftlichen Reststoffen wie Gülle oder Futterresten sowie aus nachhaltig angebauten, nachwachsenden Rohstoffen produzieren die Landwirte Rohbiogas. Das besteht zu ungefähr 53 Prozent aus Methan und zu 46 Prozent  aus Kohlendioxid. Weitere Stoffe wie Sauerstoff, Schwefelwasserstoff und Stickstoff können ebenfalls enthalten sein.

Aktivkohlefilter verhindern, dass diese Inhaltsstoffe mitgespült werden. Die Höfe schleusen das Rohbiogas gekühlt in das 47 Kilometer lange Rohbiogasnetz ein, in dem es auf kurzem Weg in die zentrale Aufbereitungsanlage nach Bitburg transportiert wird.

Das nun einströmende Rohbiogas wird zunächst in einem Speicher, der bis zu 5300 Kubikmeter fasst, gesammelt und in die Aufbereitungsanlage geleitet. Ziel ist es, das CO2 zu entfernen. Das Rohbiogas wird dabei in spezielle, mit Aktivkohle gefüllte Druckbehälter gepresst. Das sorgt dafür, dass die CO2-Moleküle bei diesem Prozess gebunden werden. Nach diesem Schritt besteht das Biogas zu 98 Prozent aus Biomethan und kann nun weiter aufbereitet in das Erdgasnetz eingespeist werden. Bis zu 1809 Kubikmeter Rohbiogas können in der Stunde in der Biogasaufbereitungsanlage verarbeitet werden.

Höfken ist zufrieden und sieht viel Potenzial in der Bitburger Anlage. Sie vereine „Regionalität, Umweltschutz und Klimaschutz“. Und Dr. Peter Hamacher, Aufsichtsratsvorsitzender der Stadtwerke Trier, ergänzt, dass Endkunden mit dem Bezug des Biogases, einen „aktiven Beitrag zum Klimaschutz leisten  können“.

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