Bitburger müssen mehr fürs Wasser zahlen

Bitburg · Der Stadtrat hat einer Erhöhung des Wasserpreises von derzeit 1,45 Euro auf 1,51 Euro pro Kubikmeter zugestimmt. Bei einem durchschnittlichen Verbrauch von rund 50 Kubikmetern Wasser pro Person im Jahr bedeutet das eine Mehrbelastung von drei Euro pro Person im Jahr.

Bitburg. Keine Diskussion, keine Aussprache, keine Fragen: Als Bitburgs Bürgermeister Joachim Kandels in der Stadtratssitzung den Tagesordnung "Wasserpreiserhöhung" aufrief, ging es ganz schnell. "Irgendwelche Anmerkungen, Fragen, Anregungen", fragte Kandels am Donnerstagabend in die Runde. Das war nicht der Fall. Es folgte der Beschluss: Bei fünf Enthaltungen wurde die Erhöhung des Wasserpreises um sechs Cent auf 1,51 Euro pro Kubikmeter festgelegt.
Ein Kubikmeter Wasser sind 1000 Liter. Der durchschnittliche Wasserverbrauch liegt in Deutschland bei rund 50 Kubikmeter pro Person und Jahr. Damit belastet die Erhöhung des Wasserpreises die Bitburger auf das Jahr gerechnet um drei Euro.
Hintergrund der Erhöhung, die in Bitburg ab dem 1. Januar 2013 gilt, ist ein neues Gesetz der Landesregierung, die Kommunen wie Unternehmen, die sich aus Grundwasser oder oberirdischen Gewässern bedienen, zur Kasse bittet (der TV berichtete). In zwölf der 16 Bundesländer gibt es ein solches Gesetz bereits. Das Geld, das durch das sogenannte Wasserentnahmegesetz eingenommen wird, soll komplett in den Gewässerschutz fließen.
Zuletzt hat der Stadtrat den Preis für das Bitburger Wasser im Mai 2011 erhöht: damals um 15 Cent auf 1,45 Euro pro Kubikmeter. Hintergrund dieser Preiserhöhung waren Investitionen der Stadtwerke, die in Königswäldchen einen neuen Brunnen gebohrt haben, dessen Wasser so sehr mit dem radioaktiven Schwermetall Uran belastet war, dass eine Anlage installiert werden musste, die das Uran aus dem Wasser filtert.
Verbrauch sinkt, Preis steigt


Hinzu kommt, dass der Wasserverbrauch in Bitburg seit Jahren stetig zurückgeht. Hauptgrund hierfür ist die Tatsache, dass die Amerikaner die Housing an der Mötscher Straße schrittweise aufgeben. Lebten Mitte der 1990er Jahre noch rund 12 000 Amerikaner in Bitburg, sind es heute nur noch knapp 2000.
Weniger Verbrauch bedeutet in der Bilanz der Stadtwerke geringere Einnahmen, während der Aufwand - die Unterhaltung des rund 300 Kilometer langen Wasser- und Abwassernetzes, den fünf Kläranlagen sowie den vier Brunnen.Extra

In Wittlich kostet ein Kubikmeter Wasser 1,50 Euro. In der Verbandsgemeinde (VG) Speicher 1,56 Euro, in Neuerburg und Kyllburg werden 1,63 Euro fällig, in der VG Bitburg-Land 1,65 und in der VG Irrel sogar 1,70 Euro. scho

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