Bitburger wandern für Kinder in Chile

BITBURG. Den 15. Bitburger Hungermarsch veranstaltet am Sonntag, 3. Oktober, die Kinderhilfe Chillán. Der Bitburger Pfarrer Hermann-Ludwig Meiser, Mitbegründer der Hilfsaktion, bittet um Teilnahme und um Spenden.

Ohne Geld geht es nicht. Das weiß auch Pfarrer Hermann-Ludwig Meiser. Er sammelt nicht nur mit Elan und Erfolg für eine neue Orgel in Liebfrauen, sondern auch seit Jahrzehnten für Kinder, die mit ihren Familien in abgelegenen Gebieten Chiles um das nackte Überleben kämpfen. Die "Kinderhilfe Chillán", von Hermann-Ludwig Meiser vor 26 Jahren mit begründet, ist im Raum Bitburg eine bekannte Größe. Darum kann der Pfarrer auch guter Dinge sein, dass sich am nunmehr 15. Bitburger Hungermarsch am Sonntag viele Menschen beteiligen - und dass auch eine ordentliche Summe an Spenden zusammen kommt. Geld wird in Chile weiter dringend gebraucht. Rund 15 000 Euro muss die "Kinderhilfe Chillán" Monat für Monat aufbringen, um die von ihr ins Leben gerufenen Hilfsprojekte fortführen zu können. Das wichtigste davon ist das Kinderdorf "Villa Jesus Niño", in dem mehr als 100 verwaiste und sozial benachteiligte Kinder ein Zuhause haben. Daneben fördert die "Kinderhilfe Chillán", die als gemeinnützige Organisation vom Finanzamt anerkannt ist und Spendenbescheinigungen ausstellen darf, in der dünn besiedelten Landpfarrei Portezuelo die Schul- und Berufsausbildung von Jugendlichen, das Gesundheitszentrum "Santa Maria Josefa" und Speisesäle, in denen Kinder warme Mahlzeiten bekommen - alles als Hilfe zur Selbsthilfe.Unbeschreibliche Armut trifft besonders Kinder

Die Hilfsaktion selbst ist durch den Kontakt zu Exilchilenen zustande gekommen, die vor der Militärdiktatur Pinochets geflohen waren und sich im saarländischen Lebach aufhielten. Die Sonderschullehrerin Monika Hoffeld und Pfarrer Meiser, der am Gymnasium Religion unterrichtete, erfuhren von der unbeschreiblichen Armut in Chile und gründeten 1978 einen Verein. Seither konzentrieren sich die Aktivitäten auf den Raum Lebach und Bitburg, wo Hermann-Ludwig Meiser seit 1988 als Seelsorger arbeitet. Den Hungermarsch, der in Lebach bereits zum 25. Mal jährlich stattfindet, organisiert Meiser in Bitburg praktisch im Alleingang. Er tut es gern, "weil da immer viel Geld zusammen kommt" - im vorigen Jahr 7700 Euro. Wer beitragen möchte, dass auch diesmal viel Geld für die Kinder nach Chile fließt, der kann am Sonntag beim Hungermarsch mittun und vorher mit Verwandten und Bekannten einen bestimmten Betrag vereinbaren, den sie ihm pro erwanderten Kilometer spenden. Jeder Teilnehmer bekommt die Kilometerzahl bestätigt, die er zurückgelegt hat. Wer nicht mitwandern möchte, kann unter dem Kennwort "Projekte Kinderhilfe Chillán" auf folgende Konten spenden: Konto 26-15071-4 bei der Kreissparkasse Saarlouis (BLZ 593 501 10), Konto 50 427 609 bei der Lebacher Volksbank (BLZ 593 930 00) und Konto 66 11-661 bei der Postbank Saarbrücken (BLZ 590 100 66). Am Sonntag ist um 8.45 Uhr ein Gottesdienst in Liebfrauen. Der Hungermarsch startet um 9.45 Uhr an der Kirche. Ab 12 Uhr Eintopf, Kaffee und Kuchen. Infos: Pfarrer Meiser, Telefon 0651/5018 oder -5019.

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