Bitburgs Platz der geplatzten Träume

Bitburg · Bitburgs Beda-Platz ist als Parkfläche zwar nützlich, aber hässlich. Bisher scheiterten alle Projekte, die das Innenstadt-Areal beleben wollten. So auch das Wohn- und Geschäftshaus, das Luxbauhaus dort geplant hat. Nun soll das Konzept überarbeitet werden – Ausgang ungewiss.

Die Geschichte von Bitburgs Beda-Platz ist alles andere als eine Erfolgsgeschichte. Zentral am Rand der Fußgängerzone gelegen und von der Abendsonne verwöhnt, müsste dort eigentlich das Stadtleben pulsieren. Aber das tut es nicht. Das Einzige, das sich dort wirklich bewegt, sind Autofahrer auf der Suche nach einem Parkplatz. Mehr als 300 Fahrzeuge passen bequem auf die Fläche.

Flair hat der Platz nicht, der hauptsächlich von parkenden Autos und unattraktiven Brachflächen zwischen der Volksbank, Sparkasse
und dem Haus Beda gekennzeichnet ist. Einen Vorstoß, eine der Brachen mit Leben zu füllen, hat die Firma Luxbauhaus unternommen. Vor fast genau zwei Jahren legten die Luxemburger Projektentwickler erstmals Planskizzen eines Wohn und Geschäftshauses vor, das sie auf der knapp 2000 Quadratmeter großen Schotterfläche zwischen dem Platz und der Gartenstraße bauen wollen. Es folgte eine große Werbetafel, die zwischen den parkenden Autos für das Projekt „Residenz Lux-Bit“ warb.

Vermarktung des Konzepts
gescheitert


Geplant war ein zweigeschossiger Neubau mit Penthouse- Wohnungen samt Dachterrassen im Staffelgeschoss mit 1400 Quadratmeter Ladenfläche im Erdgeschoss, 1200 Quadratmeter Büroflächen im ersten Obergeschoss und Wohnungen von 110 bis 150 Quadratmetern im zweiten Obergeschoss. Doch daraus wird nichts.

„Das Konzept war in Bitburg nicht umzusetzen“, sagt Bruno May von Luxbauhaus. Sowohl die Vermarktung der Büro- und Ladenflächen wie auch der Verkauf der relativ großen Wohnungen kam nicht in die Gänge. Das Werbeschild ist inzwischen wieder von dem Schotterparkplatz verschwunden und auch auf der Homepage von Luxbauhaus gibt es von dem Geschäftshaus, das dort einst unter aktuelle Projekte angekündigt wurde, keine Notiz mehr.

„Wir wollen die Fläche aber auf jeden Fall entwickeln“, sagt May und betont, dass Luxbauhaus nun ja auch schon mehr als eine Million Euro in Planung und Grundstückerwerbinvestiert habe. „Wir sind dabei ein neues Konzept zu erstellen, das dem Markt in Bitburg
gerecht wird“, sagt May. Wie genau das aussehen soll, ist noch völlig offen. Vor Mitte nächsten Jahres sei jedenfalls mit keinem neuen Entwurf zu rechnen. Nach dem ursprünglichen Plan könnte das Wohn- und Geschäftshaus längst dort stehen – Baustart war einst für
das Frühjahr 2009 angedacht, am Platz der geplatzten Träume.

EXTRA
Ein Platz, viele Pläne: Für die Entwicklung des Beda-Platzes gab es schon viele Pläne, gebaut wurde aber bisher nichts: Erlebnis-Gastronomie mit Hausbrauerei und Hotel Garni (1999), Freizeit- und Dienstleistungszentrum mit Kino und Stadthalle (2000), Ärztehaus (2001), Frischmarkthalle (2002), viergeschossiges Wohnhaus mit Ladenflächen (2003), Wohn- und Geschäftshaus
(2005). 2006 folgte ein Rechtsstreit, weil ein vermeintlicher Investor Zuschüsse von der Stadt für den Abriss von Häusern kassiert, aber nicht gebaut hat. Das Oberverwaltungsgericht entschied Ende 2007, dass die Stadt kein Anrecht darauf hat, die 20 000 Euro zurückzufordern. 2008 stellte Luxbauhaus Skizzen des geplanten Wohn- und Geschäftshauses vor – eine Idee, die nun wieder
verworfen wurde. (scho)

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