Bitburgs Süden weiter auf Erfolgskurs

Rund 60 Betriebe und 2000 Arbeitsplätze - Bitburgs Gewerbegebiet "Auf Merlick" hat sich in 36 Jahren prächtig entwickelt. Nach den Autohäusern sollen sich jetzt verstärkt integrative Projekte entfalten.

 Viele Autohändler haben sich in den letzten Jahrzehnten „Auf Merlick“ angesiedelt. Fluktuation gibt es kaum, auch wenn sich das Gewerbegebiet ständig entwickelt. Foto: privat

Viele Autohändler haben sich in den letzten Jahrzehnten „Auf Merlick“ angesiedelt. Fluktuation gibt es kaum, auch wenn sich das Gewerbegebiet ständig entwickelt. Foto: privat

Bitburg. "Es tut mir leid, es gibt nicht viel Negatives zu berichten. Und ich bin wirklich kein Schönredner." Edgar Bujara vom Gewerbeverein Bitburg ist einfach nur zufrieden mit der Entwicklung des Gewerbegebiets "Auf Merlick" in den vergangenen Jahren. Die Zahlen geben Bujara recht: In den zuerst erschlossenen Teilen "Merlick I bis III" ist nur noch ein Grundstück frei. Insgesamt 120 Hektar Netto-Gewerbefläche werden genutzt. Im neuesten und wegen des angrenzenden Flugplatzes letzten Teilgebiets "Merlick IV" sind zudem schon 2,2 Hektar von insgesamt 18,4 Hektar verkauft.

Eine Erfolgsgeschichte: 1970 ging es "Auf Merlick" los: Die Bitburger Brauerei zog ihre Braustätte vom Norden in den Süden der Stadt, drei Jahre später wurden weitere Gewerbeflächen erschlossen - "Merlick I". "Merlick II" folgte 1987, "Merlick III" im Jahr 1990.

Schnell hat sich das Gewerbegebiet als Zentrum des Autohandels etabliert - die Autohäuser haben sich ständig vergrößert. Und heute? Von der Krise seien die Autohändler bislang verschont geblieben, sagt Armin Seiwert vom städtischen Bauamt. "Es gibt überhaupt kaum Fluktuation bei den Gewerbetreibenden."

Allerdings seien die Maschinenbau-Betriebe auch "Auf Merlick" empfindlich gegenüber wirtschaftlichen Schwankungen; Pleiten seien hier immer möglich, ergänzt Seiwert. Das würde das Gewerbegebiet auch am härtesten treffen: Von den 56 Betrieben (Stand 2000) in "Merlick I bis III", die 2000 Menschen in Lohn und Brot bringen, gehören allein zehnzur Stahl- und Metallverarbeitungsbranche - das sind genauso viele wie Autohäuser.

Doch insgesamt zeichnet das Gewerbegebiet einen Branchen-Mix aus, der sich als recht krisenfest erweist: 15 Handwerksbetriebe, insgesamt 20 Handelsbetriebe, sechs Produktionsbetriebe, vier Dienstleister und ein Betrieb der Transportbranche. "Auf Merlick IV" wird weiter diversifiziert: "Laut Bebauungsplan sollen sich keine weiteren Autohäuser ansiedeln", sagt Armin Seiwert.

Kontakt-Sauna ist willkommen



51 Prozent der Gewerbefläche sollen hingegen an Förderbetriebe gehen. Die Südeifel Integrationsbetriebe haben bereits eine erste Halle gebaut, mussten sich aber wegen Insolvenz zurückziehen (der TV berichtete). Interessenten für eine Nachnutzung gebe es bereits, sagt Armin Seiwert. "Allerdings noch nichts Spruchreifes".

Nicht Neues auch in einem anderen Projekt, das für Schlagzeilen sorgte: Genaue Pläne zum Bau der Kontakt-Sauna sind laut Seiwert noch nicht bekannt. Rechtlich stehe dem Bau "Auf Merlick" aber nichts entgegen. Auch der Gewerbeverein ist offen: "Das ist halt ein Geschäft wie jedes andere und hat nichts Anrüchiges an sich", sagt Bujara und betont den starken, branchenüberschreitenden Zusammenhalt der Gewerbe "Auf Merlick".

Also im Jahr 36 wirklich alles in Ordnung "Auf Merlick"? "Na gut, die Beschilderung im Gewerbegebiet könnte einheitlicher und zeitgemäßer sein." Die Anregung könnte die Stadt auch für die kommenden Gewerbe-Projekte aufnehmen: Abhängig von der Entwicklung am Flugplatz und der Housing sollen auf der "Pützhöh" nördlich der Stadt Bitburg" weitere Gewerbeflächen entwickelt werden.

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