Bittner folgt Gehlen

TRIER/NEUERBURG. (red) Bei ihrem 51. Kongress in Trier hat die Europäische Vereinigung für Eifel und Ardennen den aus Neuerburg stammenden Franz Bittner zum neuen internationalen Vorsitzenden gewählt. Bittner tritt die Nachfolge des Belgiers Albert Gehlen an, der die Geschicke der Vereinigung 26 Jahre lang geleitet hat.

Beim 51. Kongress der Europäischen Vereinigung für Eifel und Ardennen (Evea), die parallel zur Herbsttagung des Eifelvereins im Robert-Schuman-Haus in Trier stattfand, gab Albert Gehlen den Evea-Vorsitz an den 55-jährigen Franz Bittner ab. Anlass für Gehlen, eine Bilanz seiner Tätigkeit zu ziehen. Die Evea hat laut Gehlen im vergangenen Vierteljahrhundert im Eifel-Ardennen-Raum in Deutschland, Luxemburg, Frankreich und Belgien als "Bürgerinitiative für Europa" gearbeitet. "Seit ihrer Gründung in den 50er Jahren und besonders im vergangenen Vierteljahrhundert hat die Evea einen Beitrag zum europäischen Einigungsprozess geleistet", sagte Gehlen. Während die Europapolitik gerade vor der jüngsten Erweiterung der Union eine institutionelle Vertiefung forderte, hat die Vereinigung sich in ihrem Wirkungsbereich für die Vertiefung der europäischen Gesinnung bei den Bürgern eingesetzt. Die Vereinigung hat die Begegnung der Menschen gefördert, sagte Gehlen, und damit die Neuordnung der Beziehungen im Eifel-Ardennen-Raum in echten Freundschaften verankert. Dass dies nicht nur im engeren Kreis der Vereinigung, sondern auch mit Breitenwirkung geschah, belegen drei große Veranstaltungen am Europa-Mahnmal in Ouren (Dreiländereck Belgien-Luxemburg-Deutschland). Dort trafen sich mehrere tausend Menschen aus Eifel und Ardennen zum 10., 20. und 25. Jahrestag der Errichtung des Mahnmals in den Jahren 1987, 1997 und 2002, um ein Bekenntnis für Europa abzulegen. Unter Gehlens Präsidentschaft hat die Vereinigung in ihrer Ausschussarbeit und in den Jahreskongressen viele brennende Fragen grenzübergreifend thematisiert - etwa das Waldsterben, die Entwicklung der Landwirtschaft oder der dörflichen Gemeinden, die Pflege der ländlichen Architektur oder die gemeinsame Werbung für den Fremdenverkehr in Eifel und Ardennen. Auch eine Karte des Eifel-Ardennen-Raums mit einem Verzeichnis der Sehenswürdigkeiten wurde herausgegeben. Der 64-jährige Albert Gehlen, der zunächst Gymnasiallehrer in Sankt Vith (Belgien) war, hat in den vergangenen Jahrzehnten hohe politische Ämter bekleidet. So war er von 1981 bis 1999 Abgeordneter im belgischen Parlament. Er hatte den Vorsitz der Christlich-Sozialen Partei inne, war Präsident des Parlaments der deutschsprachigen Belgier in Eupen und Bürgermeister von Sankt Vith. Gehlens Nachfolger Franz Bittner, der bisher den Jugendausschuss der Vereinigung geleitet hat, ist mehrsprachig und durch seine vielfältigen Kontakte nach Frankreich, Belgien und Luxemburg auf die neue Aufgabe vorbereitet. Am Sankt-Josef-Gymnasium in Biesdorf ist der Studiendirektor zuständig für europäische Projekte. Mehr als ein Jahrzehnt war er Mitglied in der deutsch-französischen Schulbuchkommission. Außerdem ist er Berater für das europäische Comenius-Programm. Bittner ist seit 1975 aktives Mitglied der Evea.

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