Bleialfer Besucherbergwerk wieder offen Sankt Barbara braucht fleißige Helfer

Bleialf · Die Wassermassen zerstörten voriges Jahr beim Juni-Unwetter Teile des Besucherbergwerks in Bleialf. Die Schäden sind nun fast beseitigt, jetzt werden dringend weitere Stollenführer gesucht.

 Ernst Gilles zeigt, wie wichtig die „Verbaue“ besonders im Eingang des Mühlenberger Stollens sind.

Ernst Gilles zeigt, wie wichtig die „Verbaue“ besonders im Eingang des Mühlenberger Stollens sind.

Foto: Frank Auffenberg

Etwas mehr als ein Jahr ist das jetzt her: Anfang Juni 2018 kam das Wasser, in wenigen Minuten versank der „Mühlenberger Stollen“, das Bleialfer Besucherberwerk, in den Fluten, die damals viele Eifeler Orte trafen und hohe Schäden anrichteten (der TV berichtete).

„Der Stollen stand komplett unter Wasser“, sagt Ernst Gilles, erster Vorsitzender des Bergmannsvereins St. Barbara Bleialf. Mannshoch habe das Wasser in jenem Gebäude gestanden, wo eigentlich die Gäste vor ihrer Fahrt mit Bergwerkskleidung und Lampen ausgestattet werden. „Der Stollen war eigentlich kein Problem. Der war schnell entwässert. Die Aufräum- und Wiederaufbauarbeiten am Eingangs- und Museumsbereich dauern aber im Grunde noch weiter an“, sagt Gilles.

 Das Eingangsgebäude ist nach dem Hochwasser wieder hergerichtet, aber es fehlt derzeit an Stollenführern.

Das Eingangsgebäude ist nach dem Hochwasser wieder hergerichtet, aber es fehlt derzeit an Stollenführern.

Foto: Frank Auffenberg

Knapp 80 Prozent seien in den oberirdischen Bereichen aber inzwischen wieder hergestellt. Und am heutigen Samstag können die Besucher auch endlich wieder im eigentlichen Bergwerk und nicht im bisherigen Containerprovisorium begrüßt werden.

„Unter Tage konnten wir schon im Juli 2018 wieder den Betrieb aufnehmen“, sagt Gilles. Nun sei aber auch das Haupthaus wieder hergerichtet. „Auch die Fliesen und Wände sind fertig. Es gibt noch einige Kleinigkeiten, an denen wir arbeiten müssen, aber es geht wieder einigermaßen normal zu“, sagt Gilles.

Er sei froh, dass man aus dem Provisorium, das für einige Monate als Empfangsraum hatte herhalten müssen, inzwischen wieder ausziehen konnte.

Kaum ist das Besucherbergwerk aber wieder hergerichtet, stehen bereits neue Probleme vor der Tür. „Es ist wieder so weit – wir suchen händeringend nach ehrenamtlichen Stollenführern“, sagt Ernst Gilles. Zwar sei der Verein mit knapp 300 Mitgliedern recht gut aufgestellt, da der Altersdurschnitt aber doch sehr hoch liege, müsse man alle Jahre wieder Helfer suchen.

„Mit meinen 62 Jahren gehöre ich schon zu den Jüngeren. Der Nachwuchs fehlt“, sagt Gilles. Das Team der Stollenführer sei mit aktuell 25 Helfern zwar noch ausreichend, um den Führungsbetrieb aufrechtzuhalten, eng werde es aber dennoch jetzt schon.

An Samstagen und Sonntagen müssen nämlich drei ehrenamtliche Helfer im Einsatz sein, um die Gäste einzuweisen und schließlich durch das Bergwerk zu geleiten. Gerade die älteren Stollenführer seien sicherlich froh, wenn sie nur einmal im Monat runterfahren müssten, sagt Gilles.

Das Bergwerk ist durchaus ein Besuchermagnet: Zwischen 1600 und 1800 Gäste kommen jährlich von Mai bis Oktober vorbei, um die Geschichte des Erzabbaus in der Schneifelgemeinde zu erleben. „Anders als andere Einrichtungen dieser Art sind wir aber als Verein nicht in der Lage, unsere Stollenführer zu bezahlen. Wir sind auf das Engagement und die Leidenschaft unserer Ehrenamtler angewiesen“, sagt Gilles. Dabei müsse man selber nicht vom Pütt kommen. „Jeder Helfer wird natürlich von uns geschult und eingewiesen.“

In einer internen Schulung werden die angehenden Stollenführer an zwei Nachmittagen vor Ort im Besucherbergwerk ausgebildet. „Wer nach zwei bis drei Begleitungen dann fit ist, kann dann selber Führungen anbieten“, sagt Gilles.

Weitere Informationen zum Bleialfer Besucherbergwerk findet man im Internet auf der Website des Sankt-Barbara-Vereins unter:
www.bergmannsverein.bleialf.org

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