Blumen am Bahnhof

Ein Blumenladen, wo eigentlich nur Parkplätze hin sollten: Ein Neubau in der Prümer Bahnhofstraße lässt derzeit einige Stadtratsmitglieder die Stirn runzeln. Denn das entsprechende Grundstück wurde einst unter anderen Vorzeichen verkauft.

 Noch vor Ostern soll das neue Geschäftshaus in der Prümer Bahnhofstraße fertig werden. TV-Foto: Christian Brunker

Noch vor Ostern soll das neue Geschäftshaus in der Prümer Bahnhofstraße fertig werden. TV-Foto: Christian Brunker

Prüm. Derzeit entsteht in der Prümer Bahnhofstraße neben dem Netto-Einkaufsmarkt in Richtung Bahnübergang ein neues Gebäude. "Da kommt ein Blumenladen hin", sagt Investor Alois Bartz. Doch so mancher Prümer mag sich angesichts der neuen Aktivität verwundert die Augen gerieben haben. Auch einige Stadtratsmitglieder zeigen sich irritiert, sollten doch ursprünglich an dieser Stelle nur Parkplätze entstehen.

Zum Hintergrund: Nachdem die Stadt Prüm das ehemalige Bahngelände gekauft hatte, veräußerte sie einen Teil der Fläche an Bartz, um dort den ehemaligen Plus-Markt zu bauen. Doch weil der Bebauungsplan damals noch mehr Grünflächen vorschrieb und die Stellflächen großzügig geplant wurden, brauchte Bartz einen weiteren, rund zwölf Meter breiten Streifen, um genügend Stellplätze ausweisen zu können.

Dieser wurde ihm auch verkauft, allerdings ohne vertragliche Fixierung auf die Stellflächen. Weil sich aber mittlerweile die Vorschriften für die Grünflächen geändert haben und sich herausstellte, dass auch ohne den Streifen ausreichend Parkplätze vorhanden sind, konnte Bartz frei über die Fläche verfügen und eben auch dort bauen. Das lässt der bestehende Bebauungsplan für das Bahngelände zu.

Genügend Parkplätze vorhanden?



Der Sinneswandel des Investors hat aber dennoch bei Stadtbürgermeisterin Mathilde Weinandy für Unmut gesorgt. "Ich fand es nicht ganz in Ordnung, wie es gelaufen ist." Eben weil die Fläche eigentlich für die Parkplätze verkauft worden sei und deshalb das städtische Grundstück in Richtung Bahnübergang entsprechend kleiner geworden sei.

Investor Alois Bartz zeigt sich von den Diskussionen unbeeindruckt. Das mit den Stellflächen für Autos sei schon lange nicht mehr aktuell, betont Bartz. Außerdem seien auch bei dem neuen Blumenladen Parkplätze integriert, sodass weiterhin genügend Stellflächen vorhanden seien. Noch vor Ostern sollen die Bauarbeiten abgeschlossen werden und das Gebäude fertiggestellt werden.

Außerdem legt Bartz Wert auf die Tatsache, dass bei allen seinen Projekten vor allem heimische Firmen zum Zuge kommen.

Die aktuellen Bauarbeiten lenken auch den Blick auf das übrig gebliebene, benachbarte städtische Grundstück in Richtung Bahnübergang. Für das "Filetstück" der Stadtentwicklung direkt am Ortseingang gibt es immer noch keine konkreten Planungen, wie es entwickelt werden soll.

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