Bombenalarm: Fast schon Routine

BITBURG. Alarm in der Bierstadt: 200 Einsatzkräfte haben am Montag dafür gesorgt, dass bei der Entschärfung einer amerikanischen Fliegerbombe keine Menschen unnötig gefährdet wurden. Die Bombe war an der Baustelle der neuen Aldi-Filiale an der Neuerburger Straße/Ecke Brodenheckstraße gefunden worden.

Es ist fast schon ein wenig Routine. Wieder einmal musste ein Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg entschärft werden. Gegen 16 Uhr geht die Meldung ein. Bei Ausschichtungsarbeiten wurde eine Fünf-Zentner-Bombe gefunden. Schnell wird klar: 500 Meter rund um den Fundort müssen die Menschen evakuiert werden. Um 18 Uhr treffen sich Vertreter von Feuerwehr, Stadt, Polizei und DRK zur Lagebesprechung. Bürgermeister Joachim Streit: "Wir müssen 2000 Menschen evakuieren. Erst dann können die Spezialisten vom Kampfmittelräumdienst ihre Arbeit beginnen."Großes Warten auf die Entschärfung

Anschließend beginnt das große Warten.

Kurz vor 19 Uhr verlassen die Einsatzkräfte die Einsatzzentrale. Feuerwehrmänner gehen die Straßen ab.

Kurz nach 20 Uhr sind die Wehren aus Bitburg-Mötsch, Erdorf, Masholder und Matzen noch dabei, die einzelnen Häuser abzugehen. Die 50 Mann haben alle Hände voll zu tun. Viele Menschen wissen noch gar nichts von der Bombe. Während im Einsatzzentrum gespannte Ruhe herrscht, klingeln die Einsatzkräfte an den letzten Häusern auf ihrer Liste. Unterdessen gehen Meldungen ein über Menschen, die mit dem Krankenwagen aus der Gefahrenzone transportiert werden müssen. Und auch um die ältere Dame wird sich gekümmert, die etwas orientierungslos auf der Straße steht.

Um 20.28 Uhr sind alle Straßen durchkämmt - zuletzt auch die Rübengasse und die Schakengasse, aus der kurz zuvor noch ein "Unsicherheitsfaktor" bemeldet worden war.

100 Würstchen werden geordert

Was also tun, ehe sich um 21 Uhr zur entscheidenden Lagebesprechung getroffen wird? Der Magen meldet sich. Kurzerhand werden 100 Würstchen geordert. Denn es kann spät werden, bis die Männer vom Kampfmittelräumdienst ihre gefährliche Arbeit erledigt haben werden.

Die Ruhe vor der Entschärfung hat auch sicher damit etwas zu tun, dass eine so großräumige Evakuierung in Bitburg öfter vorkommt. Man erinnert sich an die Fünf-Zehnter-Bombe, die vor einigen Jahren in der Denkmalstraße gefunden wurde. Damals dauerte der Einsatz auch bis in die Nacht. Aber so weit ist man noch nicht. Erst muss der Gefahrenbereich frei von Menschen sein, dann wird die Neuerburger Straße gesperrt. Nun müssen Horst Lenz und seine Mitarbeiter vom Kampfmittelräumdienst ihren Job erledigen.

Ob sie Erfolg haben, das können die Journalisten der TV-Eifelredaktion aber nicht mehr abwarten. Sie sind - da ihr Büro in der Hauptstraße 39a auch von der Evakuierung betroffen ist, längst aus den Büroräumen ausgezogen und stellen die Berichterstattung, so weit sie möglich ist, über die Außenbüros in Daun und Prüm sowie über Trier sicher.

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