Brückenschlag im Burgflecken

Schönecken · Drei Jahre dauerte die Forschungsarbeit zur Entwicklung des neuen Brückentyps, der seit gestern die Ufer des Schönecker Hühnerbachs verbindet. Kurz vor Pfingsten wird das Bauwerk mit einem Festakt eingeweiht.

 Schönecker Brückenschlag: Um die neue Verbindung der beiden Ufer des Hühnerbachs perfekt einzupassen, braucht es Geduld und ruhige Hände. Milimetergenau wird die neuartige Konstruktion in das vorbereitete Fundament gehoben. TV-Foto: Frank Auffenberg

Schönecker Brückenschlag: Um die neue Verbindung der beiden Ufer des Hühnerbachs perfekt einzupassen, braucht es Geduld und ruhige Hände. Milimetergenau wird die neuartige Konstruktion in das vorbereitete Fundament gehoben. TV-Foto: Frank Auffenberg

Schönecken. Der Morgen ist trocken, der Himmel strahlend blau. Kein Lüftchen regt sich über dem Flecken. Zufrieden blickt Peter Floss über den Hühnerbach Richtung Burg. "Das Wetter ist perfekt, wir hätten es uns nicht besser wünschen können," sagt der Holzbauunternehmer und deutet auf den Kran, der wenige Meter weiter langsam damit beginnt, die neue Hühnerbachbrücke anzuheben. Augenblicke später ruht das gemeinsame Bauwerk der Firma Floss Zimmerei & Blockhausbau und des Lehr- und Forschungsgebiets Holz der Hochschule Trier auf den schon vor dem letzten Weihnachtsfest gegossenen Brückenköpfen - noch nicht ganz perfekt, aber die Feinjustierung wird es richten.
"Aufgeregt? Ach ja, schon ein bisschen, aber was soll man jetzt noch machen? Entweder es passt oder es passt nicht. An der Brücke selber können wir jetzt nichts mehr ändern", sagt Peter Floss. Dass die Brückenköpfe minimal zueinander versetzt stehen, sei nicht optimal, erklärt er, ein wirkliches Problem sei das aber nicht. "Es dauert nun halt etwas, bis wirklich alles optimal sitzt."
Es ist durchaus ein bedeutender Tag für Schönecken. In einem gemeinsamen Forschungsprojekt hat das Team der Zimmerei Floss zusammen mit den Wissenschaftlern der Hochschule den Prototyp einer neuen Brückenform entwickelt (der TV berichtete). Rundhölzer, die kaum behandelt werden, fügen sich dabei zu einem stabilen Tragwerk. Verbindungsknoten aus einem mit Kunststoffen versetzten sogenannten Polymerbeton sorgen dafür, dass die Rundhölzer optimal zusammengesetzt werden können. Durch die gegossenen Verbindungsstücke wird Feuchtigkeit vom Holz ferngehalten.
Geschenk an die Gemeinde


Rund 84 000 Euro kostet das Gesamtprojekt. Die 13 Meter lange Brücke ist eine Spende der Firma Floss an die Ortsgemeinde, das rheinland-pfälzische Umweltministerium hat zudem 42 000 Euro für den Bau bewilligt. Diese Mittel stammen aus dem europäischen Fonds für regionale Entwicklung. "Für uns ist es natürlich perfekt, dass wir die Brücke hier über den Hühnerbach bauen können. Wollen wir den Prototyp zeigen, haben wir es mit potenziellen Kunden nicht weit."
Bis die Schönecker und Besucher des Burgfleckens über den Hühnerbach flanieren können, vergehen aber noch einige Wochen. Die Wege, die zum Bauwerk führen, werden noch hergerichtet, ein Geländer aus Stahlnetz und der Belag der Brückendecke werden noch montiert. Am Freitag vor Pfingsten, 22. März, soll die Konstruktion eingeweiht werden.

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