Brüder unter Brüdern

SPEICHER. (lyv) Gleich zwei Gründe zu feiern hatten die Christen der evangelischen Kirchengemeinde in Speicher: Das Pfingstfest und das 30-jährige Jubiläum des Pfarramtes.

Damit die Christen sich treffen können, um miteinander zu beten, Gott zu loben und zu feiern, "darum werden Kirchen gebaut", erklärte Pfarrer Jochen Debus den Gästen am Pfingstmontag in Speicher. "Zu diesem Zweck wurde auch vor 30 Jahren die Kirche hier in Speicher gebaut. Und am schönsten ist es, wenn sie voll ist, wenn viele Gemeindemitglieder miteinander Gemeinschaft haben". Über zu wenig Zuspruch konnte sich der Kirchenmann, der vor drei Jahren die Pfarrstelle übernahm, an diesem Tag jedenfalls nicht beklagen. Denn eine große Anzahl von Christen beider großen Konfessionen fanden sich zu den Feierlichkeiten vor der evangelischen Kirche ein, denen Hans Tölkes Glück und Segenswünsche des Landrates überbrachte. Der erste Beigeordnete Kurt Weiser stellte fest, dass die evangelische Gemeinde seit 30 Jahren fester Bestandteil des religiösen Lebens in Speicher sei. "Als Zeichen der Unbeweglichkeit oder fehlender Toleranz" sah Marie-Luise Niewodniczanska die Beibehaltung der Kirchenspaltung. Dass die ökumenische Arbeit verstärkt werden müsse, sei auch das Anliegen in Berlin, teilte MdB Ulrike Höfken mit.Reger Kontakt zu den Schulen

Pfarrer Debus suche immer wieder den Kontakt zu den Schulen, betonte der Rektor der Realschule Speicher, Jürgen Weber, und gratulierte auch im Namen der St. Marien-Grundschule und der St. Michael Hauptschule. Mag es im Jahre 1875 bei der Gründung der evangelischen Kirchengemeinde in Bitburg noch Probleme im Zusammenwirken von Katholiken und Protestanten gegeben haben, in Speicher habe man sich immer als "Brüder unter Brüdern" gefühlt, bestätigt der ehemalige Pfarrer Alfred Schuller, der von 1980 bis 1991 die Pfarrstelle leitete. Ökumenische Gottesdienste seien hier keine Seltenheit mehr. Schon am 20. Juli werden die beiden großen Kirchen wieder einen gemeinsamen Gottesdienst zelebrieren, sagt Jochen Debus. Für ihn besteht der Schwerpunkt seiner Arbeit darin, den Menschen die Botschaft Jesu näher zu bringen.

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