Brutaler Angriff auf 66-jährigen Prümer

Prüm · Zwei Brüder aus dem Kreis Trier-Saarburg haben am Samstag in Prüm einen 66-Jährigen zusammengeschlagen und mit Tritten traktiert. Die Polizei fasste die Täter am Montagnachmittag.

Prüm. Brutaler Angriff mitten in der Stadt: Vor einem Bäckereiladen in der Hahnstraße ist am Samstagmorgen kurz vor 7.30 Uhr ein Prümer Bürger von zwei jungen Männern niedergeschlagen und mit Fußtritten traktiert worden.
Erst Faustschläge, dann Fußtritte



Der 66-Jährige, der kurz zuvor die Bushaltestelle am Klosterhof gefegt hatte, erlitt bei der Attacke Verletzungen im Gesicht und an einer Hand. Eine stark blutende Platzwunde an der Stirn musste im Krankenhaus geklammert werden. Der Angriff sei grundlos erfolgt, sagt der verletzte Mann gegenüber dem TV. Die beiden jungen Männer hätten in der Nähe des Klosterhofs gestanden und Alkohol getrunken. Als sie ihn dann bemerkt hätten, seien die beiden zunächst mit Fäusten auf ihn losgegangen. Unter den Schlägen sei er auf den Bürgersteig gestürzt - "und dann haben sie mich mit den Füßen bedient".
"Das ist sehr traurig", sagt eine Verkäuferin in der Hahnstraße, "ich habe mich richtig erschrocken." Sie habe zunächst die Schreie des Opfers auf der Straße gehört, aber beim Blick aus dem Fenster nur noch sehen können, dass einer der mutmaßlichen Täter eine Kapuze über dem Kopf gehabt habe. Außerdem vermutet sie ebenfalls, die Männer seien betrunken gewesen.
Von Tätern zunächst keine Spur



Die Polizei Prüm befragte am Samstag Besucher und Betreiber der benachbarten Geschäfte und Gasthäuser, erhielt aber zunächst noch keine weiteren Hinweise auf die Täter.
Die Männer, sagt Inspektionsleiter Christoph Cremer, seien nach der Schlägerei in Richtung Kurpark gelaufen. Zwei Beamte fuhren mit dem Streifenwagen los, sie fanden jedoch weder im Park noch an anderer Stelle eine Spur der Täter. Am Montagnachmittag dann die Nachricht: Die Schläger sind ermittelt, es handelt sich um zwei der Polizei bekannte 28 und 31 Jahre alte Brüder aus dem Kreis Trier-Saarburg, die früher im Raum Prüm gewohnt haben. Sie seien zu Besuch in der Abteistadt gewesen: "Das sind keine unbeschriebenen Blätter", sagt Christoph Cremer. Man ermittle nun gegen die beiden wegen gefährlicher Körperverletzung.Meinung

Prüm ist nicht Berlin
Zwei Kerle vermöbeln mitten in der Stadt einen wehrlosen Mann: Drohen den Prümern jetzt auch Berliner Verhältnisse? Vermutlich eher nicht. Aber dass sich die Täter eine solche Gewalttat auch in der Eifel trauen, liefert der Landesregierung ein gutes, trauriges Argument dafür, nicht auch noch an der Polizei zu sparen. Für erzieherische Ansprachen und wohlmeinendes Kopfstreicheln dürften die Schläger nämlich nicht empfänglich sein. fp.linden@volksfreund.deExtra

Die Schlägerei am Samstagmorgen in der Prümer Innenstadt bestätigt die Statistik der Polizeiinspektion für das vergangene Jahr: Zwar sank die Zahl der vorsätzlichen leichten Körperverletzungen von 131 auf 116. Dafür aber ließen sich deutlich mehr Menschen zu schweren und gefährlichen Körperverletzungen hinreißen: Nach 38 Fällen im Jahr 2009 verzeichneten die Beamten einen Anstieg auf 55 Gewalttaten im Jahr darauf. fpl

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