Buchbesprechung „Unter Freunden“: Wenn nichts ist, wie es scheint
Mehr als zwanzig Jahre ist Flora Mancini mit Julian verheiratet. Während sie als Synchronsprecherin die Familie finanziell über Wasser hält, geht Julian ganz in der Arbeit mit seinem Theaterensemble auf.
Und ihre 18-jährige Tochter Ruby macht ihren High-School-Abschluss. So weit so Friede-Freude-Eierkuchen.
Doch dann findet Flora durch Zufall den verloren geglaubten Ehering ihres Mannes in der Kommode. Die Katastrophe nimmt ihren Gang. Julian gesteht die Affäre mit einer Schauspielkollegin. Doch auch Floras beste Freundin Margot hat davon gewusst, ihr jedoch nichts erzählt. Dadurch fühlt sie sich doppelt betrogen.
In Vor- und Rückblenden erzählt Autorin Cynthia D’Aprix Sweeny, wie sich Flora und Julian kennen- und lieben gelernt haben. Sie gelten als das perfekte Vorzeigepaar, bis der Seitensprung Julians alles in Frage stellt.
Der Roman „Unter Freunden“ zeigt auf, wie fragil die Liebe und die Freundschaft sein kann, von der Autorin feinfühlig und mitfühlend, zum Teil jedoch etwas langatmig erzählt.
Cynthia D’Aprix Sweeny, Unter Freunden, Klett-Cotta-Verlag, 353 Seiten, 22 Euro.