Dorfgemeinschaft Gemeinsam stark für Körperich

Körperich · Die Gemeinde hat eine neue Bürgerbewegung – und viele Pläne für die Zukunft. Einige Gründungsmitglieder der Initiative erzählen davon im TV.

 Einige der Gründungsmitglieder der Bürgerbewegung: Uschi Ziwes, Kristina Zender, Hermann-Josef Hecker, Petra Bratsch und Alois Weimann (von links).

Einige der Gründungsmitglieder der Bürgerbewegung: Uschi Ziwes, Kristina Zender, Hermann-Josef Hecker, Petra Bratsch und Alois Weimann (von links).

Foto: Julia Nemesheimer

Kleinere Gemeinden und Orte haben kein leichtes Los gezogen. Oft ist das Geld knapp, das nach allen Umlagen und Ausgaben noch in der Kasse übrig bleibt. So bleibt einiges auf der Strecke. Zeit also, Dinge selbst in die Hand zu nehmen. Das denken sich im Herbst 2018 einige Körpericher und haben überlegt, dass man im Dorf einiges bewegen könnte.

Die Voraussetzungen stimmen. Durch die Grenznähe leben viele Pendler in Körperich, Luxemburger und auch viele junge Familien, die neue Häuser bauen oder auch zur Miete leben. Mehr als 20 Vereine und Gruppen gibt es. Körperich setzt sich aus neun Ortschaften zusammen. So kommt die Gemeinde auf 1177 Einwohner.

Eine Kindertagesstätte und Grundschule, das Freibad der Gemeinde, Sportplatz und -halle und der Jugendzeltplatz mit Seilgarten sowie gut besuchte Campingplätze machen den Ort sowohl für die Anwohner als auch für Gäste attraktiv. „Unser Zeltplatz ist bis 2022 fast ausgebucht“, erzählt Alois Weimann von der Bürgerbewegung. Ähnlich sehe es bei der Grillhütte aus. „Wir haben schon jede Menge Möglichkeiten in unserem Ort, aber es gibt noch Potenzial nach oben.“ Und dann haben sie es angepackt.

Für die Bürgerbewegung ist schnell klar, dass ihre Pläne nur umzusetzen sind, wenn die Vereine mithelfen. Im Januar verschicken sie Einladungen an die Vorsitzenden und Vorstände. Bei einer ersten Sitzung im Februar sind rund 40 Menschen in der Alten Schule versammelt.

Gemeinsam beschäftigt sich die Runde mit zwei Fragen: „Was wünschen wir uns?“ und „Was würden wir dafür tun?“. Alle dürfen aufschreiben, was sie beschäftigt, und es kommen einige Vorschläge zusammen. Für die Bürgerbewegung dient die Sitzung als Ideenschmiede. „Wir wollen Schritt für Schritt gehen und uns nicht in blindem Aktionismus in irgendwelche Tätigkeiten stürzen“, sagt Petra Bratsch, die ebenfalls zu den Gründerinnen der Bewegung gehört. Ziel ist es, eine positive Grundstimmung zu schaffen, eine Art Aufbruchstimmung. „Wir vereinen hier viele unterschiedliche Persönlichkeiten und Generationen, Zugezogene wie Einheimische, das ist eine sehr gute Mischung“, sagt Kristina Zender. Damit gebe es immer wieder ganz neue und verschiedene Blickwinkel für Probleme.

Bisher sind schon einige Projekte in der Umsetzung. Ein analoger Veranstaltungskalender mit mehr als 20 Terminen hat seinen Weg in die Briefkästen der Körpericher gefunden. Seit einiger Zeit gibt es auch wieder eine Kirmes im Oktober. Der Musikverein organisiert sie im Rahmen eines Oktoberfestes. Und wird dabei von der Bürgerbewegung unterstützt. So soll es dieses Jahr zusätzlich bei diesem Fest am Samstag eine Familienwanderung mit Rallye-Charakter geben sowie Buden und Schausteller am Treffpunkt an der Gaytalhalle.

Geplant ist zudem eine Broschüre, in der alles Wissenswerte über Körperich steht. Diese soll an alle Einwohner gehen und besonders den Neu-Körperichern einen Überblick über das Leben im Ort mit all seinen Möglichkeiten zur Freizeitgestaltung und zum Engagement geben.

Und noch mehr: Auch ein Logo für die Gaytalgemeinde ist in Planung, und die Bewegung denkt über eine „Taschengeldbörse“ nach. Hier sollen Arbeiten von älteren Einwohnern an Jugendliche vermittelt werden, die beispielsweise den Rasen mähen oder für eine ältere Dame den Einkauf übernehmen. „Das fördert die Kommunikation zwischen Jung und Alt und bringt allen etwas – Senioren bekommen Unterstützung, und die Jugendlichen können ihr Taschengeld aufbessern“, erklärt Alois Weimann.

Die Bürgerbewegung trifft sich alle sechs Wochen. „Es ist auch wichtig, hier zusammenzukommen“, sagt Petra Bratsch. Ein eigener Verein möchte die Initiative nicht werden, eher als Vermittlungsglied neue Ideen übergreifend anstoßen, eine Plattform bilden und so die Dorfgemeinschaft weiter fördern.

Das nächste Treffen der Initiative findet am Donnerstag, 27. Juni, um 19 Uhr in der Alten Schule in Körperich statt. Interessierte sind herzlich eingeladen, sich einzubringen.

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