Bürger gestalten ihr Lebensumfeld

Schritt für Schritt schreitet die vor einigen Monaten ins Leben gerufene Dorfmoderation in Jünkerath voran (der TV berichtete). Für bestehende und neue Entwicklungsmöglichkeiten der Kylltal-Gemeinde wollen die Bürger verstärkt Impulse geben und die Chancen zur Umsetzung der Ideen prüfen.

Jünkerath. Zur zweiten Runde der Jünkerather Dorfmoderation trafen sich Ortsbürgermeister Rainer Helfen, die Ingenieure Michael Pfaff aus Simmern und Hubert Schu aus Thalfang sowie Vertreter der örtlichen Vereine. Schwerpunktthemen waren Generationen-, Jugend- und Seniorenarbeit sowie die Verkehrsführung. Die Moderation des Abends übernahm Beigeordneter und Konrektor Johann Thielen.Die Teilnehmer einer Ortsbegehung hatten als verbindendes Element in Jünkerath die Kyll betrachtet. Hierbei zeigten sich die Kyllwiesen ab Rathaus in Richtung Bahnhof im satten Grün. Vertreter der Wasserwirtschaftsbehörde gaben Anregungen, wie der Hochwasserschutz verbessert werden kann, und welche Fördertöpfe es dafür gibt. "Dabei muss zum Ausdruck kommen, was das für die Renaturierung des Gewässers bringt", forderte Helfen. Das Strategiekonzept umfasst auch einen Bedarfsplan, um Teile der Kyllauen auszubauen.

Parkplatz-Mangel wird Thema einer Verkehrsschau

"Für den Bahnhof brauchen wir einen Masterplan, der alle Module beinhaltet", berichtete der Ortsbürgermeister. Dies könne erst angegangen werden, wenn der Bewilligungsbescheid vom Land zur Übernahme der Planungskosten von rund 300 000 Euro vorliege. Die Bahnunterführung soll erneuert werden, bevor die Bahn den Durchgang aus Sicherheitsgründen schließt und damit eine wichtige Querverbindung als innerörtlicher Schul-, Kindergarten- und Arbeitsweg wegfällt. Beim Ausbau der Gewerkschaftsstraße wurde dies berücksichtigt. Innen- und Wirtschaftsministerium in Mainz haben Unterstützung signalisiert.

Wer durch Jünkerath geht, trifft kaum auf Fußgänger, sondern auf viele Autos. Die Bürger wünschen sich ein echtes Dorfzentrum als Treffpunkt. Die Arbeitsgruppe "Verkehr" befasste unter Helfens Leitung mit einem Problem, dass durch die Verlagerung der Postagentur vom Malerhaus Wawer zum Betrieb EP-Mauer entstand. Dort fehlen bisher ausreichende Parkplätze. "Wir werden dies beobachten und notwendige Maßnahmen in das Konzept einer Verkehrsschau einfließen lassen", kündigte Helfen an.

Mit der Generationenfrage befasste sich Margot Klein. Das berührt auch die Arbeit von Anja Leuwer, Jugendpflegerin der Verbandsgemeinde Obere Kyll. Die Projektgruppe möchte direkt am Bahnhof ein Mehrgenerationenhaus ins Leben rufen. Gemeinsam mit dem Bistum Trier, das fachliche Beratung garantiert, wird ein Investor zur Verwirklichung gesucht. In dem ehemaligen Haus Ley, das die Gruppe dafür im Auge hat, gibt es schon einen Aufzug.

Die erarbeiteten Themen hielten die Beteiligten in einen fünf Meter langen Plan von Jünkerath fest, der auch weiter ergänzt wird. Hieraus entwickelt sich nach und nach ein Gesamtpapier, in dem sich alle Anregungen wiederfinden.

Ortsbürgermeister Rainer Helfen richtete einen besonderen Dank an die Bürger, die sich einbringen und Gedanken machen, um den Ort lebenswerter zu gestalten. Dank ihrer Ideen können möglicherweise Planungshonorare von Fachingenieuren gespart werden.

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