Schwitzen in Irrel Bürger sammeln Unterschriften für den Erhalt ihrer Sauna

IRREL · Bürger aus Irrel setzen sich mit einer Unterschriftenaktion für den Erhalt ihrer Sauna ein. Sie ist seit Sommer 2018 geschlossen und soll auch nicht wieder eröffnet werden.

 Die Irreler wollen ihre Sauna zurück. Moritz Petry (mitte) hat von Elisabeth und Siegfried Scheid eine Liste mit Unterschriften erhalten.  Foto: Franz-Josef Christmann

Die Irreler wollen ihre Sauna zurück. Moritz Petry (mitte) hat von Elisabeth und Siegfried Scheid eine Liste mit Unterschriften erhalten. Foto: Franz-Josef Christmann

Foto: Franz-Josef Christmann

Mehr als 300 Unterschriften wurden in den vergangenen Wochen gesammelt und diese Sammlung dann vor wenigen Tagen dem Bürgermeister der VG Südeifel überreicht. Diejenigen, die unterschrieben haben, wollen, dass die Sauna im Irreler Hallenbad erhalten bleibt beziehungsweise wieder geöffnet wird.

Wegen der Erneuerung der Heizungsanlage wurden Hallenbad und Sauna vor mehr als einem Jahr geschlossen. Während die Schwimmstätte im Sommer wieder geöffnet wurde, ist die Sauna weiterhin außer Betrieb. Im Zuge der Sanierungsarbeiten wurde nämlich auch die Deckenverkleidung im Saunabereich entfernt. Und da in den kommenden Jahren ohnehin eine umfassende Renovierung des Hallenbads ansteht und die Sauna dann aus Platzgründen unter Umständen dauerhaft weichen muss, wurde auf eine vorrübergehende Inbetriebnahme verzichtet.

Bei den Saunagästen stieß diese Ankündigung auf heftigen Widerstand, weshalb der VG-Rat die Verwaltung in der vergangenen Ratssitzung damit beauftragt hat, zunächst einmal die Kosten für einen provisorischen Weiterbetrieb zu ermitteln. Diese Zahlen liegen inzwischen vor. Demnach würde das Einziehen einer Zwischendecke und die ebenfalls notwendige Erneuerung der Elektrik insgesamt rund 43000 Euro kosten. „Für diese Summe die Sauna provisorisch herzurichten ist völlig illusorisch“, sagt dazu VG-Bürgermeister Moritz Petry. Und im Ältestenrat, wo im Vorfeld der kommenden Ratssitzung am 4. Dezember bereits über den Sachverhalt diskutiert worden sei, sehe man das ähnlich.

Eine vorrübergehende Inbetriebnahme der Sauna ist damit vom Tisch. Die Frage ist nun: Wie geht es mit der Einrichtung weiter? Wird das Saunaangebot mit der Generalsanierung des Hallenbads endgültig verschwinden? Wie Petry erklärt, sind das Fragen, mit denen sich der noch zu beauftragende Planer des Umbauprojekts befassen werde. „Da das Gebäude bis auf den Beton entkernt wird, müssten wir im Grunde eine völlig neue Sauna bauen“, sagt Petry. „Theoretisch ist das möglich“, fügt er hinzu, „nur ist die Sauna eben nicht förderfähig.“

Beim Hallenbad ist die Situation eine andere. Für dessen Sanierung hat der Bund einen Zuschuss von knapp 3,7 Millionen Euro zugesichert. Das Geld kommt aus dem Bundesprogramm zur Sanierung kommunaler Einrichtungen, bei dem Projekte, die den Zuschlag erhalten, zu 90 Prozent gefördert wurde. Insgesamt sind für die Sanierung des Hallenbads also 4,1 Millionen Euro veranschlagt. Der Anteil der VG läge damit also bei weniger als 400000 Euro.

Allerdings ist die Kostenermittlung, auf deren Grundlage der Förderantrag gestellt wurde, schon ein paar Jahre alt. Weshalb die dafür zuständigen Südeifelwerke allein schon aufgrund der allgemeinen Baukostensteigerung davon ausgehen, dass die Sanierung deutlich teurer werden wird. Ob der ohnehin klammen VG dann am Ende noch ein finanzieller Spielraum für die Sauna bleibt, muss sich zeigen und letztlich auch der Rat entscheiden.

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