Bitburg. (kata) Das Amt des Bürgerbeauftragten des Landes Rheinland-Pfalz ist 1974 geschaffen worden. Seine Aufgabe besteht darin, festgefahrene Fronten zwischen Behörden und Bürgern aufzureißen und einvernehmliche Lösungen für beide Seiten zu finden. Einmal im Jahr kommt er in den Eifelkreis, damit Menschen ihre Probleme in einem persönlichen Gespräch schildern können. Vor vier Monaten ist Dieter Burgard in das Amt gewählt worden (der TV berichtete). "Die Leute sind viel selbstbewusster gegenüber Verwaltungen geworden", sagt Burgard. "Sie wollen wissen, was mit ihrem Geld passiert, wohin Gebühren wandern."

Elf Petenten haben gestern die Sprechstunde des Bürgeranwalts in der Kreisverwaltung Bitburg wahrgenommen. Zwei Einwohner des Prümer Ortsteils Dausfelder Höhe sprachen wegen hoher Kosten einer Erschließungsmaßnahme vor. Zwei Bürger suchten Hilfe wegen ihrer Bauanträge, die seit geraumer Zeit von einer Behörde zur nächsten weitergeleitet werden, während die Genehmigungen ausstehen. Diese Verfahren versucht Burgard zu beschleunigen. Ein Mann trat an den Beauftragten heran, weil ihm die Agentur für Arbeit die Grundsicherung verweigert. Er solle erst seine Ersparnisse aufbrauchen, teilte ihm die Agentur mit.

Ob Beschwerden über Lärm, Feststellungen zum Grad einer Behinderung, Einstufungen in die Pflegekasse: Schnell und unbürokratisch versucht Dieter Burgard zu helfen. Das Büro des Bürgerbeauftragten hat 17 Mitarbeiter, fünf davon sind Juristen. Alle Fälle haben zwei Seiten, die auch rechtlich geprüft werden müssen.

Aktuell beschäftigt Burgard ein Sorgerechtsstreit. Ein Vater kann sich mit dem Jugendamt nicht über die Besuchszeiten seiner Kinder einigen und fühlt sich ungerecht behandelt. Damit solche Anliegen rasch bearbeitet werden, traf sich der Bürgerbeauftragte nach der Sprechstunde mit Landrat Joachim Streit. "Der Bürgerbeauftragte zeigt uns dringende Problemfälle auf", sagt Streit. Das persönliche Gespräch sei für beide Seiten sehr wichtig. Die nächste Sprechstunde ist am 23. September in Daun.