Bürgerbefragung zu Bitburgs Plätzen: Was soll sich ändern?

Bitburg. · In einer Bürgerwerkstatt hatten Einwohner Gelegenheit, sich zur Gestaltung der Innenstadt zu äußern. Die Zwischenbilanz zeigt, dass ihnen der Petersplatz sehr am Herzen liegt.

 Agnes Peters und Harald Platz (rechts) informieren sich bei Ralf Mayeres (Mitte) in der Bürgerwerkstatt über die Planungen der Stadt.

Agnes Peters und Harald Platz (rechts) informieren sich bei Ralf Mayeres (Mitte) in der Bürgerwerkstatt über die Planungen der Stadt.

Foto: Stefanie Glandien
 Auch über den Platz "Am Markt" wird die Meinung der Bürger abgefragt. Denkbar wäre dort zum Beispiel die Einrichtung eines Biergartens.

Auch über den Platz "Am Markt" wird die Meinung der Bürger abgefragt. Denkbar wäre dort zum Beispiel die Einrichtung eines Biergartens.

Foto: Stefanie Glandien

"Ich finde die Bürgerwerkstatt toll. Diese Art der Bürgerbeteiligung muss man unbedingt nutzen", sagt Agnes Peters aus Bitburg. Die 65-Jährige hat sich vor Ort bei Ralf Mayeres von der Stadtverwaltung informiert. Ein bisschen treibt sie auch die Sorge vor der Veränderung: "Der Petersplatz ist schön - so wie er ist." Doch nach dem Gespräch mit Mayeres zeigen sich ihre Ängste unbegründet. Vieles ist ihr nun klarer geworden. Ihr Tipp: Sich vorher informieren, an der Umfrage beteiligen, anstatt später zu meckern.

Gute Erfahrung gemacht

Mit der Befragung der Bürger habe man bereits 2015, als es um die Gestaltung der Fußgängerzone ging, sehr gute Erfahrungen gemacht, sagt Bürgermeister Joachim Kandels. Diesmal ist die Stadt sogar noch weiter gegangen. In der eigens eingerichteten Bürgerwerkstatt wollte man die Menschen nicht nur informieren, sondern auch mit ihnen diskutieren, ihre Anregungen und Wünsche entgegennehmen.

Im Fokus waren der Petersplatz, der Parkplatz "Grüner See" am Rathaus, die Fläche rund um die Liebfrauenkirche und der Platz "Am Markt".

Rund 100 Menschen ließen sich von Ralf Mayeres, Melanie Enders, Julia Becker und Jörg Meier-Prümm (alle Mitarbeiter der Stadtverwaltung) beraten. Darunter auch Harald Platz, der sich für die Förderung von Sanierungsmaßnahmen interessiert.

Umfrage läuft noch

Auch er findet die Befragung gut: "Man darf nicht hinterher Kritik üben und hat vorher nie was gesagt." Insgesamt haben sich bis einschließlich Samstag, dem letzten Tag der Bürgerwerkstatt, 186 Bürger an der Umfrage beteiligt, die noch bis zum Mittwoch, 5. April, läuft.

Und was wollen die Bitburger? 92 Prozent möchten, dass der Gäßestrepper-Brunnen als Mittelpunkt des Platzes bestehen bleibt. Ein deutliches Votum. Ebenso unverzichtbar: die vorhandenen Bäume. Weitere können aber gepflanzt werden. Die Büchervilla - das lilafarbene Telefonhäuschen - finden immerhin 36 Prozent der Befragten sehr gut und 30 Prozent gut. Einer schrieb auf einen Zettel: "Die Büchervilla sollte man auf den Spittel verlegen - der braucht Farbe." Da ist Agnes Peters anderer Meinung: "Da ist Leben auf dem Platz, und bunt wird er durch die Menschen."
Erklärungsbedarf gab es bei der Idee, am Petersplatz einen Bühnenbereich zu schaffen. "Darunter konnten sich einige nichts vorstellen. Wir denken da an einen kleinen Platz, auf dem mal drei Leute ein kleines Konzert geben können - nicht an eine große Bühne", sagt Mayeres. "Wir haben dort häufiger Veranstaltungen wie beim Folklore-Festival, dem Pittischfest oder dem Gäßestrepperfest, und da ist es wegen der Stufen schwierig, dort eine Bühne aufzubauen", sagt Kandels.

26 Prozent der Befragten halten das auch für unnötig. Eine große Mehrheit (67,8 Prozent) findet die Idee aber gut bis sehr gut.

Fast 90 Prozent wünschen sich, den Übergang vom "Grünen See" zur Innenstadt für die Besucher einladender zu gestalten. Und einen einheitlicheren Platz rund um die Liebfrauenkirche fänden 83,5 Prozent sehr gut oder gut.
Gefragt wurde auch, ob "Am Markt" markante Punkte, wie der ehemalige Kiosk, der heute das Vereinsheim der Radsportfreunde beherbergt, erhalten bleiben soll. Den Erhalt bewerten 41 Prozent mit "sehr gut" und 20 Prozent mit "gut". 26 Prozent halten das Gebäude für unnötig.

Michael Niederprüm, Vorsitzender der Radsportfreunde Bitburg, hat Sorge, dass das Vereinsheim im Zuge der Erneuerung des Platzes abgerissen werden könnte: "Wir würden unser Büdchen gerne behalten. Das ist unser Vereinsheim, wo wir uns regelmäßig treffen." Außerdem gaben die Bürger den Planern zahlreiche Anregungen mit auf den Weg, darunter die Einführung der "Brötchentaste" (30 Minuten kostenlos parken) auf allen bewirtschafteten Parkplätzen oder die Wiedereinführung des Innenstadtrings mit Radwegen. Was wird nun aus den Resultaten der Umfrage und den Anregungen der Bürger? "Die Ergebnisse werden wir in der Stadtratssitzung am 27. April, 17 Uhr, präsentieren".

Außerdem wird alles online gestellt. Anschließend wird es zwei Architektenwettbewerbe geben - einen für den Petersplatz und einen, der die anderen drei Plätze umfasst. Beides sind offene Wettbewerbe, bei denen später eine Jury aus Architekten und Mitgliedern der im Stadtrat vertretenen Fraktionen die Ergebnisse sichten wird. Der Stadtrat wählt anschließend aus den drei besten Vorschlägen den Sieger.

"Im Frühjahr 2018 soll Baubeginn sein", sagt Mayeres. Kandels zieht ein positives Fazit: "Die Bürgerwerkstatt war auf jeden Fall eine gute Idee. Jeder kann sich beteiligen. Wer das nicht macht, darf sich hinterher auch nicht beschweren."

BEFRAGUNG LÄUFT NOCH BIS 5. APRIL
Die Bürgerbefragung zur Gestaltung der Plätze in Bitburg läuft noch bis Mittwoch, 5. April. Die Fragebögen, die es unter anderem im Rathaus gibt, können bis dahin noch in die Umfragebox auf dem Petersplatz eingeworfen oder im Rathaus abgegeben werden. Den Online-Fragebogen findet man unter
www.bitburg-macht-zukunft.de

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort