Bürgermeister darf Vertrauensfrage nicht stellen

Thalfang · Marc Hüllenkremer, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Thalfang, wollte den VG-Rat mit der Ankündigung der Vertrauensfrage überraschen. Das gelang aber nur für einen Tag. Dann machte ihm die Kreisverwaltung einen Strich durch die Rechnung.

Thalfang. Bürgermeister Marc Hüllenkremer zeigt am Schluss der Sitzung des Verbandsgemeinderates Thalfang einen Anflug von Humor. "Jetzt habe ich für ein wenig Gesprächsstoff gesorgt", sagt er. Dabei hat er kurz vorher eine Lawine losgetreten. Der parteilose Verwaltungschef hat angekündigt, wie bereits am Dienstag gemeldet, in der nächsten Sitzung die Vertrauensfrage zu stellen. Der VG-Rat versuche ihn demontieren, begründet er sein Ansinnen. Hüllenkremer wird aber wahrscheinlich nicht dazu kommen, die Vertrauensfrage zu stellen. "Das darf er nicht. Die Gemeindeordnung sieht das nicht vor ", so Manuel Follmann.
Zu den Pflichten eines hauptamtlichen Bürgermeisters gehöre es unter anderem, "loyal und vertrauensvoll mit dem Verbandsgemeinderat zusammenzuarbeiten", heißt es in der Begründung der Kreisverwaltung. Hintergrund für die Aufregung des Verwaltungschefs dürfte die von CDU, SPD und FDP eingelegte Dienstaufsichtsbeschwerde sein. Darin geht es unter anderem um die fristlose Entlassung des ehemaligen Büroleiters Michael Suska und mögliche Verfehlungen bei Stellenbesetzungen und Höhergruppierungen von Mitarbeitern der Verwaltung. Derzeit befasst sich die Kommunalaufsicht mit der Beschwerde.
"Ich will wissen, ob sie weiter blockieren oder mit mir zusammenarbeiten wollen", sagt Hüllenkremer in Richtung von CDU, SPD und FDP. Und es kommt noch dicker. Wie er dem TV bestätigt, hofft er sogar, dass ihm der Rat das Vertrauen entzieht und ein Abwahlverfahren in Gang setzt. Er tue dies aber nicht, weil er nach gut einem halben Jahr schon amtsmüde sei. "Ich bin nur den Bürgern verpflichtet, und ich will ihr Votum", sagt er. cb

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