Bürgermeister steht hinter Flugplatz-Ausstieg

Bitburg · Die Wogen sind hoch geschlagen, die Debatten wurden emotional geführt, die Stimmung schien am Ende mehr als angespannt: Jetzt sagt Bürgermeister Joachim Kandels, was er vom beschlossenen Flugplatz-Ausstieg hält - und wie er die Versteigerung erlebt hat, bei der er nur das Mindestgebot abgeben durfte.

 Joachim Kandels bezieht Position zum Flugplatz. TV-Foto: Archiv

Joachim Kandels bezieht Position zum Flugplatz. TV-Foto: Archiv

Bitburg. Der Stadtrat hat sich seine Entscheidung zum Flugplatz nicht leicht gemacht. Fünf Sondersitzungen gab es dieses Jahr zur Flugplatz GmbH - zuletzt hat der Rat beschlossen, dass die Stadt ihre Anteile von rund 16 Prozent an der GmbH verkauft oder kündigt und die Anteile des Eifelkreises nun doch nicht erwirbt. Die Stimmung in der jüngsten Sitzung war angespannt, der Rat in zwei Blöcke geteilt: CDU auf der einen, Liste Streit, FBL, Grünen und SPD auf der anderen Seite. Gegenseitig wurden Vorwürfe erhoben. Die CDU habe die Versteigerung durchgedrückt sagten die einen, der Bürgermeister sei bei der Versteigerung bloßgestellt worden, kritisierten die anderen (der TV berichtete). Bürgermeister Joachim Kandels sagt dazu im Gespräch mit dem TV:
Zum Beschluss: "Mit dem Ergebnis bin ich zufrieden. Es hätte keinen Sinn gemacht, jetzt noch die Kreisanteile zu erwerben. Ohne die 40 Prozent, die eine Pilotengruppe ersteigert hat, können wir in der GmbH nicht wirklich Einfluss nehmen. Das hätte der Stadt nur Kosten beschert. Auch der Ausstieg der Stadt ist richtig. Dafür hatte ich bereits im April gestimmt."

Zur Fluglärm-Debatte: "Ich erwarte von der GmbH, dass sie den Dialog mit der Stadt und den Anrainergemeinden sucht. Die ganze Diskussion hat ja gezeigt, dass Fluglärm ein Thema ist. Wir sollten über Flugzeiten und Flugkorridore ins Gespräch kommen."

Zur Versteigerung: "Auch viele Bürger haben mich angesprochen, dass ich bei der Versteigerung der ehemaligen Anteile von Frank Lamparski bloßgestellt worden sei, da ich nur das Mindestgebot bieten durfte. Das habe ich selbst nicht so empfunden. Es ist ein schwieriges rechtliches Feld und der Rat wollte sicher gehen, dass die Anteile nicht mangels irgendeines Gebots an Herrn Lamparski zurückfallen. Diese Entscheidung kann ich schon verstehen. Das hat die Mehrheit des Rats entschieden und meine Aufgabe ist es, solche Beschlüsse auszuführen. Da schicke ich auch niemand anderes vor."

Zur Stimmung im Rat: "Das hat sich über die fünf Sondersitzungen schon ziemlich hochgeschaukelt. Ich hoffe, dass wir nun wieder in einer entspannteren Atmosphäre zusammenarbeiten können, auch wenn es immer dazugehört, dass man inhaltlich unterschiedliche Ansichten vertreten können muss." scho

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