Bürgermeisterwahl in Speicher: Viel Gemunkel, aber noch keine Kandidaten

Speicher · Während der Kampf um neu zu besetzende Bürgermeistersessel andernorts längst tobt, weiß in der Verbandsgemeinde Speicher noch niemand, wer sich als Nachfolger von Bürgermeister Rudolf Becker (CDU) bewerben könnte. Kandidaten gibt es - entgegen allen Gerüchten - keine.

 Für den Töpfer auf dem Speicherer Marktplatz spielt Zeit keine Rolle. Die Suche nach einem Nachfolger für Bürgermeister Rudolf Becker könnte noch spannend werden, wenn sich nicht bald ein Kandidat findet. TV-Foto: Uwe Hentschel

Für den Töpfer auf dem Speicherer Marktplatz spielt Zeit keine Rolle. Die Suche nach einem Nachfolger für Bürgermeister Rudolf Becker könnte noch spannend werden, wenn sich nicht bald ein Kandidat findet. TV-Foto: Uwe Hentschel

Speicher. Die Überraschung war so groß, dass es schien, als müssten die Beteiligten sie erst einmal ein paar Tage sacken lassen, ehe man Aussagen über die Zukunft treffen kann. Denn damit, dass der Speicherer Bürgermeister Rudolf Becker (CDU) sein Amt vorzeitig niederlegen würde, hatte wohl kaum jemand gerechnet.
Becker, der bis 2017 im Amt bleiben könnte, hatte im November angekündigt, dass schon bei den Kommunalwahlen im Mai ein Nachfolger gewählt werden soll. Der Grund: Dieser soll genügend Zeit haben, sich einzuarbeiten, ehe für die VG im Jahr 2019 die heiße Phase der Kommunalreform beginnt. Das ist nun mehr als zwei Monate her. Die Überraschung dürfte verdaut sein. Dennoch scheint noch niemand auch nur den Funken einer Idee zu haben, wer Nachfolger Beckers werden könnte. Die Parteien jedenfalls wissen noch nicht, wen sie nominieren sollten.Kommunalwahl 2014


"Wir suchen", sagt Wolfgang Faber (CDU). Und das bestätigt auch CDU-Politikerin Karin Plein, die von vielen als potenzielle Bewerberin gehandelt wird. Doch die 55-jährige Unternehmerin winkt ab. "Ich habe schon einen interessanten Job", sagt Plein, die Geschäftsführerin einer Kunstgießerei ist. Trotz allen Gemunkels plant auch der Speicherer Stadtbürgermeister Erhard Hirschberg keine Kandidatur. Womöglich klärt sich erst bei der Mitgliederversammlung Mitte März, wer für die CDU ins Rennen geht. Ein Rennen, für das es womöglich nur eine Trophäe auf Zeit gibt. "Ob unsere Verbandsgemeinde nach 2019 bestehen bleibt, weiß man nicht", sagt Oswald Krumeich (SPD). Denn bis dahin stellt die Kommunalreform auch die Kreisgrenzen in- frage und mit ihnen die Zukunft der kleinen Verbandsgemeinde am Ostrand des Eifelkreises.
Da müsse man sich bei einer Kandidatur schon gut überlegen, ob man eventuell in seinen Job zurückkönne, sagt Krumeich. Zudem glaubt er, dass ein Kandidat von außen es in der Verbandsgemeinde schwer hätte. Doch könnte es genau darauf hinauslaufen, denn einen Bewerber "von innen" sieht derzeit niemand. Die SPD hat keinen, die UBL bisher auch nicht. Die Grünen stellen keinen Kandidaten auf. Die FDP plant dies auch nicht. Becker bleibt bei seinem Plan. Am 18. Februar soll der Verbandsgemeinderat die Stellenausschreibung beschließen. Und was braucht man für den Bürgermeisterjob? "Da muss man ein Mensch sein, der sich mit Verwaltung und in rechtlichen Dingen auskennt, der Verhandlungsgeschick hat und in der Verbandsgemeinde Frieden hält", sagt Becker, der stolz darauf ist, dass die vergangenen Jahre so friedlich waren - und gespannt, wer sich bis Mai darum bewerben wird, sein Nachfolger zu werden.

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