Bundespräsident Wulff: Entspannter Blitzbesuch in der Bierstadt

Bitburg · Hoher Besuch in der Bierstadt: Nachdem Bundespräsident Christian Wulff zusammen mit DFB-Präsident Theo Zwanziger das Team der deutschen Frauenfußball-Nationalmannschaft in der Sportschule Bitburg besucht hatte, beehrte das Staatsoberhaupt die Stadt mit einer Stippvisite.

Ein Dutzend Bäumchen schmückt den Säulengang zur Bitburger Stadthalle. Ein Absperrband lässt erahnen, dass sich ein hoher Gast in Bitburgs guter Stube angekündigt hat. Die brütenden Krähen in den Wipfeln gegenüber lässt das unbeeindruckt. Fast unbemerkt rauscht der kleine Korso aus dunklen Limousinen auf den Vorplatz der Bitburger Stadthalle. Einige Schaulustige verfolgen, wie Bundespräsident Christian Wulff zusammen mit DFB-Präsident Theo Zwanziger aus dem schwarzen BMW mit dem Kennzeichen O - 1 steigen.

Wulff lächelt, ganz im staatsmännischen Zwirn. Im Gegensatz zu seiner Gattin Bettina Wulff, die in Jeans und hellem Top, die blonden Haare offentragend, sommerlich lässig daherkommt.

Und schon bekommt der hohe Anlass eine entspannte Note. Schließlich kommt sie vom Fußballplatz - da braucht's keine festliche Abendrobe.

Draußen halten sich die Gäste nicht lange auf, werden von Bürgermeister Joachim Kandels hineingeführt, an seiner Seite Ehefrau Maria Kandels, ebenfalls in einem festlichen Kleid. Im Gewühl entdeckt Theo Zwanziger einen alten Bekannten - Herbert Fandel, ehemaliger Fifa-Schiedsrichter. "So sehen wir uns mal in meiner Heimat wieder", sagt Fandel und lässt sich vom DFB-Boss herzlich umarmen. Auch Landrat Joachim Streit mit Gattin Petra, im frühlingsgrünen Kostüm, gehört zum Empfangskomitee für den Gast aus Berlin. Miterleben dürfen den Besuch rund 40 geladene Gäste. Rheinland-Pfalz' Innenminister Karl Peter Bruch hält sich vornehm im Hintergrund.

In Bitburg fühlt man sich wohl. "Das zeigt, dass nach jedem Trainingslager, das die Frauen hier in Bitburg absolviert haben, sie je zwei Mal Europa- und Weltmeister geworden sind", sagt Bürgermeister Kandels in seiner Ansprache. "Wir kommen zwar gerade direkt vom Trainingsplatz", erzählt der Bundespräsident fast entschuldigend für den Blitzbesuch und fügt hinzu, "aber wir wollten der Stadt Bitburg trotzdem unsere Aufwartung machen. Weil sie es verdient hat." Und eines will Wulff den Bitburgern noch überbringen. Bei seiner Landung auf der amerikanischen Airbase in Spangdahlem habe man ihm Folgendes aufgetragen: "Ich soll ausrichten, dass sich die amerikanische Kommune hier sehr heimisch und wohlfühlt", sagt Wulff. Anschließend tragen sich Bundespräsident Christian Wulff und Theo Zwanziger ins goldene Buch der Stadt Bitburg ein - eine schnelle Signatur, ohne pathetisches Geschnörkel. Wie ein Autogramm, das ein Fußballstar einem Fan auf dem Fußballplatz gibt.

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