Bunter Blick zurück in Öl

BITBURG. Passend zur vomTrierischen Volksfreund präsentierten Ausstellung "Bitburg im Zeitraffer" ist bis Ende Februar eine Ausstellung von gemalten Bildern mit Ansichten aus Bitburg und weiteren Erinnerungen an längst vergangene Zeiten zu sehen.

Für Heinrich Zimmer ist es auch eine Reise in die Geschichte der eigenen Familie. Der Inhaber der Galerie Zimmer in der Trierer Straße in Bitburg hat Bilder mit gemalten Ansichten aus dem Bitburg früherer Zeiten zusammengestellt und wird diese ab dem heutigen Montag ausstellen.20 Aquarelle, Ölbilder und Zeichnungen

"Die Idee zur Ausstellung hatte ich, als ich auf Fotografien angesprochen wurde, die in den Schaufenstern ausgestellt werden sollten", sagt Zimmer. Da sei die Idee geboren worden, nicht nur alte Fotografien zu zeigen, sondern auch andere Abbildungen aus dem alten Bitburg. Dies entsprach jedoch nicht dem Ausstellungskonzept von "Bitburg im Zeitraffer". Kurzerhand rief Zimmer dazu auf, ihm leihweise gemalte Ansichten des alten Bitburgs zur Verfügung zu stellen, damit sie in seinen Geschäftsräumen einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden können. "Von meiner Arbeit als Restaurator weiß ich ungefähr, wer gemalte Bilder mit alten Ansichten hat", sagt Zimmer. Privatpersonen, aber auch beispielsweise die Bitburger Brauerei, haben Zimmer gerahmte Werke in Öl und Aquarelle zur Verfügung gestellt. 16 bis 20 Aquarelle, Zeichnungen und Gemälde werden so ab Montag zu sehen sein. Unter den Ausstellungsstücken sind Bilder von Carl Nonn, der von 1876 bis 1949 lebte und von Karl Petau, einem aus Düsseldorf stammenden Kunstmaler, der vor allem Anfang der 50er Jahre in Bitburg aktiv war. Doch in Zimmers Galerie gibt es noch viel mehr zu sehen. Das liegt daran, dass seine Vorfahren viele Dinge aufbewahrt haben. Unter anderem hat Heinrich Zimmer drei Ausgaben der Bitburger Zeitung gefunden. "Ich habe mich lange gefragt, warum mein Großvater die Zeitungen gesammelt hat", sagt Zimmer. Bei genauerer Durchsicht kam der Bitburger dann seinem Vorfahren auf die Schliche.Straßenschilder aus Emaile

"In den Ausgaben sind drei der vier Teile eines Berichts enthalten, der von einem während der französischen Besatzung aus Bitburg ausgewiesenen Journalisten handelt", berichtet der Galerist. Aber noch ganz andere Dinge aus der Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg hat er gefunden. So gibt es in der Trierer Straße noch einmal die blauen Emaile-Straßenschilder zu sehen, die in Bitburg längst durch die weißen Einheitsschilder mit schwarzer Schrift ersetzt wurden. Zudem hat Foto-Chronist Heinz Drossard ein Album zur Verfügung gestellt, dass den Wandel im Stadtbild von 1956 bis heute dokumentiert. Heinrich Zimmer, der in den vergangen Wochen viel Stunden in das Sammeln, Sichten und Präsentieren all dieser Bitburgensia gesteckt hat, ist sicher, dass die Ausstellung auch etwas für junge Menschen. Er habe das an seinen eigenen Kindern gesehen. "Ich hätte nie gedacht, dass die sich für die historischen Zeugnisse so stark interessieren", sagt Zimmer. Die Ausstellung in der Galerie Zimmer (Trierer Straße) ist täglich von 9 bis 12.30 Uhr und zusätzlich montags, dienstags, donnerstags und freitags von 14 bis 18. Uhr zu sehen. Die Schau endet wie die in den Schaufenstern Bitburger Geschäfte zu sehende Ausstellung "Bitburg im Zeitraffer" am 28. Februar.

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