Buntes Programm begeistert das Publikum

Prüm · Mehr als 400 Gäste hatten einfach keinen Platz beim verspäteten Neujahrskonzert in Prüm. Die Zuhörer in der zu Recht restlos gefüllten Karolingerhalle erlebten sinfonische Blasmusik vom Allerfeinsten.

 Rundum gelungen: Das Konzert des Bundespolizeiorchesters München in der Prümer Karolingerhalle. TV-Foto: Stephan Brunker

Rundum gelungen: Das Konzert des Bundespolizeiorchesters München in der Prümer Karolingerhalle. TV-Foto: Stephan Brunker

Prüm. Die urspünglich vorgesehenen 357 Stühle reichten nicht, der Andrang beim Konzert des Bundespolizeiorchesters München in Prüm war größer, aber nicht unerwartet: "Das Konzert war schon immer gut besucht, es spricht doch die Musikliebhaber aus der ganzen Region an", berichtet Manfred Schuler von der VG Prüm, der deshalb noch Stühle in Reserve hatte und auch alle herausrücken musste.
Stadtbürgermeisterin Mathilde Weinandy erheiterte das Publikum bei der Verteilung der Gastgeschenke, als sie Produkte der Dachmarke Eifel verteilte. "Die reichen das ganze Jahr, denn es liegen Bestellformulare bei". Polizeirat Ralf Gnüchtel hob in seinem Grußwort die Bedeutung der Beziehung der Bundespolizei und des Standortes Prüm hervor.
Die bei dem Konzert gesammelten Spenden - am Ende liegen 1942 Euro in dem randvollen Euphoniumkoffer - kommen den Kindertagesstätten in Prüm und Niederprüm und der Porta-Nigra-Schule in Trier zugute. In Letzter soll von dem Geld ein elektronisches Schlagzeug für die Musikerziehung angeschafft werden, sagt Rudolf Höser, Pressesprecher der Bundespolizei, der auch im Namen der Stadt Prüm für die große Spendenbereitschaft dankt.
Auf dem Programmzettel für das 40-köpfige Orchester unter der Leitung von Stefan Weber standen neben anspruchsvollen Titeln von Schostakowitsch und Rachmaninoff auch ein Klezmer-Medley und natürlich die klassischen Neujahrskonzertstücke wie die "Schöne blaue Donau" von Johann Strauß.
Bei manchen auf dem Papier unbekannten Stücken wie der Ouvertüre von "Wilhelm Tell" kennt man mittendrin die Melodien dann doch.
Das sinfonische Blasorchester musste zwar wegen krankheitsbedingter Ausfälle das Programm etwas ändern, was die Qualität jedoch nicht beeinflusste. Ganz im Gegenteil konnte Helmut Schilling deshalb als Solist zeigen, was ein Euphonium - ein durchaus voluminöses Instrument - alles kann. Die Zigeunerweisen - ursprünglich für Violine solo geschrieben - sind vom Tempo her alles andere als langsam, trotzdem kam Schilling mit den schnellen Notenfolgen bestens zurecht - wie sein Dirigent sagte: "Er spielt das locker auf dem Euphonium runter".
Das Publikum war begeistert: "Es ist fantastisch - bei dem Orchester fehlt es an nichts, es ist so vollzählig, wie es nur sein kann, es ist eine große Freude zuzuhören", schwärmen Günter und Barbara Taubert aus Burbach. In der Tat finden sich unter den Musikern auch solche mit sonst eher selten in Blasorchestern anzutreffenden Instrumenten wie Piccoloflöte, Oboe und Fagott - und das gegenüber einem Sinfonieorchester ausgeweitete Schlagwerk trägt deutlich seinen Part zum Gesamtklang des hervorragenden Klangkörpers bei. Auch Strauss\' "Pizzicato-Polka" klingt damit als "Staccato-Polka" so, dass man laut Weber "Streicher gar nicht vermisst".
Ganz folgerichtig durfte das Orchester erst nach einigen Zu gaben - natürlich dem Radetzkymarsch als Abschluss - die Bühne verlassen. Doch schon im nächsten Jahr wird das Orchester wieder nach Prüm kommen. stbr

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