Campingplatz statt Schwimmbad

Ein Campingplatz mit Badeteich soll in Schönecken entstehen und damit den Verlust des Schwimmbads kompensieren. Die ersten Entwürfe des Projekts wurden nun im Gemeinderat vorgestellt. Einen Investor gibt es allerdings noch nicht.

Schönecken. Die Schönecker mussten sich lange gedulden, wenn nach dem aktuellen Stand in Sachen Schwimmbad gefragt worden ist. Immer wieder in den vergangenen eineinhalb Jahren vertröstete Ortsbürgermeister Matthias Antony die Bürger und warb um Vertrauen, weil zum derzeitigen Stand noch nichts gesagt werden könne.

Nun ist raus, wohin die Reise gehen soll: Geplant ist eine "Freizeit- und Fremdenverkehrseinrichtung", einfach gesagt ein Campingplatz mit Ferienhäuschen und einem Badeteich. Er soll im Nimstal unterhalb des Weberhofs am südlichen Ortseingang entstehen. "Landschaftlich ist diese Lage sehr reizvoll", sagte Klaus Zimmermann vom Büro Isu, der die ersten Entwürfe im Gemeinderat vorstellte.

Allerdings befindet sich das Projekt noch in einem sehr frühen Stadium, betont Aloysius Söhngen, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Prüm. In einem ersten Schritt wird geprüft, ob eine solche Anlage mit der vorgesehenen Größenordnung überhaupt an dieser Stelle gebaut werden darf. Das wird mit dem Raumordnungsverfahren geklärt. Die Planer gehen derzeit von rund 40 Ferienhäusern in Holzbauweise, 80 Mobilwohnheimen und noch einmal rund 200 Stellplätzen für Wohnwagen, Wohnmobile oder Zelte aus - Platz für rund 1000 Gäste. Das Gelände soll an den geplanten Nimstalradweg angeschlossen werden. Insgesamt, so hofft Antony, wird der Tourismus deutlich belebt.

Die erste Hürde ist offenbar genommen: Nach einer Einschätzung des Büros Isu gibt es aus naturschutzrechtlicher Sicht keine grundsätzlichen Hindernisse, so dass das Raumordnungsverfahren bis Anfang des nächsten Jahres abgeschlossen sein könnte.

Parallel gilt es, einen Investor zu finden, der ein solches Projekt finanziert und die Planung verfeinert. Im optimalen Fall könnte im Sommer 2012 gebaut werden, realistischer ist allerdings 2013, gibt Antony zu bedenken. "Aber das ist immer noch in Sichtweite." Auch wenn die Pläne den Abschied von einem Schwimmbad in der bisherigen Größenordnung bedeuten, hat der Gemeinderat das Vorhaben einstimmig gebilligt. Das Bad musste vor zwei Jahren wegen zu teurer Reparaturen geschlossen werden. "Das ist das Einzige, was realistisch umzusetzen ist", sagte Antony. Und auch Ratsmitglied Ralph Schmidt, Vorsitzender der Bürgerinitiative Schwimmbad Schönecken, stimmt zu: "Das ist der Weg, den wir gehen sollten."

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