Caritas-Projekt soll gegen Armut im Alter helfen

Bitburg · Mit Hilfe der Bitburger Nacht der Künste soll ein neues Caritas-Projekt auf den Weg gebracht werden. Der Erlös des Abends kommt älteren Menschen im Kreis zugute, die zu wenig Geld zum Leben haben.

Bitburg. "Es gibt sehr viel Elend direkt vor unserer Haustür", sagt Rainer Tures. "Nur weiß das nicht jeder." Deshalb hat der Musiker die Bitburger Nacht der Künste ins Leben gerufen: Tures will mit Hilfe dieses Abends aufmerksam machen - auf wertvolle Projekte, denn die gebe es ebenfalls vor der Haustür. "Aus der Region für die Region, das ist meine Philosophie. Dafür steht auch die Nacht der Künste."
Und mit seinem Projekt hat er in den letzten fünf Jahren 40 000 Euro zusammengetragen. Zugute kam das Geld dem Förderverein der Tafeln in Bitburg und Prüm, einem Sonderprojekt der Lebenshilfe Bitburg, der Weihnachtsbaumaktion und dem Kinderschutz im Eifelkreis.
Dieses Jahr geht es dem Projektleiter um ein Thema, das so vernachlässigt wie wichtig sei: "Im Eifelkreis läuten schon seit zwei, drei Jahren die Alarmglocken beim Caritasverband", sagt er. "Es gibt viele Hilfeschreie von Menschen, die einfach nicht mehr weiter wissen." Wegen einem leeren Heizöltank oder nötigem Zahnersatz, den die Kasse nicht übernehmen will, oder fehlender sozialer Betreuung.
"Wir gemeinsam gegen Altersarmut": So soll das neue Projekt heißen, das der Caritasverband Westeifel gründen möchte. Und der Erlös der Benefizgala, bei der "Eleven for Joy" mit Streichquartett unter der musikalischen Leitung von Dirk Klinkhammer zu hören sein wird, soll das unterstützen. Damit ist die Nacht der Künste ein Anstoß, der Beginn von etwas Größerem: Wer sich bei Sektempfang, Drei-Gänge-Menü, toller Musik und Show-Einlagen in der Stadthalle in Bitburg einen schönen Abend macht, kann sicher sein, dass er dabei auch etwas Gutes tut. Dafür verzichten auch die Künstler auf ihre volle Gage. Schon jetzt ist der Abend am 5. November so gut wie ausverkauft. Aber das ist das Schöne dabei: "Auch wer an dem Abend nicht dabei ist, kann Gutes tun und für das Projekt Altersarmut spenden", sagt Tures. eib
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Nach einer Studie der Bertelsmann-Stiftung von Oktober 2015 nimmt der Anteil der über 65-Jährigen, die im Alter armutsgefährdet sind, in Deutschland zu. Besonders häufig betroffen sind Frauen, Alleinstehende, Geringqualifizierte und Menschen mit Migrationshintergrund. Während 2006 jeder zehnte Ruheständler von Altersarmut bedroht war, war es 2013 schon jeder siebte. Im Bundesdurchschnitt stieg der Anteil armutsgefährdeter Menschen bei den über 65-Jährigen zwischen 2006 und 2013 von 10,4 Prozent auf 14,3 Prozent. Am niedrigsten war er 2013 in Berlin, Sachsen und Hamburg (11,0, 11,5 und 11,7 Prozent). Das Saarland, Rheinland-Pfalz und Bayern wiesen die höchsten Quoten auf (19,2, 17,8 und 17,0 Prozent). Das liege an niedrigen Frauenbeschäftigtenquoten und Einkommen. eib

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