CDU und FDP erneuern Schulterschluss

BITBURG-PRÜM. CDU und FDP werden auch im neuen Bitburg-Prümer Kreistag den Ton angeben. Die Parteivorsitzenden Michael Billen und Marie-Luise Niewodniczanska unterzeichneten am Donnerstagabend im Bitburger Hotel Eifelbräu eine entsprechende Vereinbarung für die Wahlperiode 2004 bis 2009.

Im 42-köpfigen Kreistag hätte die CDU mit 22 Mandaten ohnehin die absolute Mehrheit gehabt. Mit der FDP (drei Sitze) nimmt sich die Union jetzt zusätzlich einen Partner ins Boot, mit dem sie in inhaltlichen Fragen größtenteils übereinstimmt. "Ich habe mit allen Parteien das Gespräch gesucht", sagte der CDU-Landtagsabgeordnete und Noch-Fraktionschef Michael Billen am Donnerstag. Auch mit der FWG sei man in vielen Sachfragen erneut einer Meinung gewesen, allerdings habe der Gesprächspartner auf eine neuerliche "enge Verzahnung" verzichten wollen. "Also gibt es auch keinen Beigeordneten", folgerte Billen. Mit der FDP ist die CDU nach den Worten Billens hingegen "sehr einig". Inhaltlich verbinde die beiden Koalitionäre unter anderem das Ziel einer großen Finanz- und Strukturreform. "Wenn die nicht bald kommt, werden wir uns kaputt verwalten", prognostizierte Billen. FDP-Chefin Niewodniczanska betonte, ihre Fraktion habe bereits in den vergangenen fünf Jahren eng mit der CDU zusammengearbeitet. Man sei nur in wenigen Punkten anderer Meinung gewesen: Niewodniczanska: "Michael war relativ großzügig. Ich durfte mich auch schon mal der Stimme enthalten." Im Übrigen sei sie froh, dass die FDP einen starken Partner an der Seite habe und erneut einen Beigeordneten stellen könne. Dieser neue (dritte) Beigeordnete heißt Hermann Marx. Der 47-Jährige Chef der Volksbank-Eifel-Mitte-Niederlassung in Speicher ist seit 1989 Mitglied bei den Liberalen und war auf der Kreistagsliste auf Platz drei gesetzt und mit 3066 Stimmen auf Rang sechs gelandet. "Ich freue mich auf das Mandat", sagte Marx. Neuer zweiter Beigeordneter wird Klaus Juchmes (CDU). Der Waxweiler Ortsbürgermeister gibt sein Mandat zu diesem Zweck ab, so dass Hermann Zahnen aus Sellerich nachrücken wird.21 Kandidaten für Fraktionsvorsitz

Die eigentliche Überraschung im Bitburg-Prümer Beigeordneten-Poker ist, dass Michael Billen die Nachfolge von Hans Tölkes als Erster Kreisbeigeordneter übernehmen wird. Im Gegensatz zu Klaus Juchmes wird der CDU-Politiker sein Mandat nicht abgeben. Gleichwohl soll er im Herbst in seiner Eigenschaft als Fraktionschef abgelöst werden, kündigte er an. Wer ihn auf diesem Posten beerbt, ist derweil offiziell noch nicht geklärt. Billen: "Es gibt 21 potenzielle Nachfolge-Kandidaten." Die Tatsache, dass er das Beigeordnetenamt übernimmt, sieht der Kaschenbacher keineswegs als eine ungewöhnliche Entscheidung an. Es sei bei der CDU schon immer guter Brauch gewesen, "dass die Abgeordneten diese Position einnehmen". Gänzlich zugeknöpft auf diese Frage gab sich indes FDP-Chefin Niewodniczanska: "Ich halte den Mund."Kein politischer Versorgungsposten

Offenbar doch noch nicht ganz vom Tisch ist die Unions-Idee, ob dem Posten des Ersten Bitburg-Prümer Kreisbeigeordneten die Hauptamtlichkeit eingeräumt werden soll. "Vorläufig nicht", und "mal gucken, wie es läuft", äußerte sich Marie-Luise Niewodniczanska zurückhaltend. Für Michael Billen steht in dieser Frage lediglich fest: "Es wird jedenfalls keinen politischen Versorgungsposten geben." Außerhalb der Bündnis-Vereinbarung hoben die beiden Parteivorsitzenden ihre Bemühungen für den Erhalt der Landvolkhochschule in Kyllburg hervor. Sowohl Michael Billen als auch Marie-Luise Niewodniczanska wollen das Gespräch mit Bischof Reinhard Marx suchen. Auch in dieser Frage gab sich die FDP-Frau am Donnerstag locker und guter Dinge: "Ich gehe schließlich regelmäßig in die Kirche."

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