CDU weiß ohne Gutachten Bescheid

NEUERBURG. Soll die Verbandsgemeinde-Verwaltung eine neue Unterkunft erhalten? Der VG-Rat Neuerburg wird in seiner Sitzung am kommenden Dienstag über die Idee entscheiden, einen neuen, gemeinsamen Standort für Verwaltung, Kläranlage und Feuerwache untersuchen zu dürfen.

Die Mitglieder des Verbandsgemeinde-Rats Neuerburg sind ratlos. Sie stehen vor der Entscheidung, ob untersucht werden darf, ob der Neubau eines Verwaltungsgebäudes billiger ist als die Sanierung des jetzigen Hauses. Grund für die Suche nach einer Alternative ist der Zustand des Gebäudes an der Enz (der TV berichtete). Der technische Brandschutz entspricht nach Erkenntnissen von Ingenieur Hans-Joachim Edelhoff nicht einmal den Mindestanforderungen. Nach seinen Erkenntnissen ist die Heizung marode, und die Fenster sind so undicht, dass sich einige Mitarbeiter zusätzliche Heizgeräte mitbringen. Glaubt man den im November 2002 von Edelhoff im VG-Rat vorgelegten Berechnungen, so wäre ein neues Haus inklusive Kläranlage und Platz für Feuerwehr und DRK nur 54 000 Euro teurer als eine Sanierung. CDU hält Neubau für Luxus

Während Bürgermeister Norbert Schneider die Frage klären lassen will, ob neu Bauen billiger als Sanieren ist, ist der Fall für die CDU-Fraktion klar. Sie hält den Neubau der Verwaltung für einen nicht zu finanzierenden Luxus. In einem Antrag zur Ratssitzung schreibt die Fraktion, dass angeblich beim Neubau unter anderem Unmengen von Steuergeldern verschwendet würden, mit dem Bau der Verwaltung im Gebiet "Frauwies" keine städtebaulichen und besucherfreundlichen Akzente gesetzt würden, ein Neubau die VG überfordere, keine Nachhaltigkeit mit dem Projekt zu erzielen und die Renovierung des Verwaltungsgebäudes gut machbar sei. Gegen das mehrfach genutzte Gebäude ist die CDU, auch wenn es eine hohe Förderung für ein neues Rathaus gibt. Ob die Feststellungen der Christdemokraten stimmen, lässt sich nur dann sagen, wenn ein Gutachten die anstehenden Fragen nach Kosten und Nutzen beantwortet hat. Fraglich ist aber, ob es dieses Gutachten überhaupt geben wird. Schließlich braucht es eine Mehrheit im Rat, das Gutachten in Auftrag geben zu lassen. Kommunalaufsicht, Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion Trier und das Finanzministerium in Mainz jedenfalls bezeichnen das Multifunktions-Rathaus als Idee mit Modell-Charakter. Das Ministerium ist laut Vorlage an dem Projekt sogar "sehr interessiert". Unterdessen hat die CDU in ihrem Antrag auch formuliert, was sie von der Verwaltung erwartet. Die soll sich nämlich ein Konzept überlegen, wie die Zukunft der VG zu sichern ist. Gewünschte Inhalte des Konzepts: Unterstützung der Stadt Neuerburg beim Plan, ein Hotel im Stadtpark zu errichten. Ausbau der Wanderwege zu einem Südeifel-Steig. Radwege Richtung Irrel und Arzfeld. Renovierung des Schwimmbads Körperich. Ausbau der B 50 von Sinspelt nach Roth und anderer Straßen. Sicherung der Kindergärten und Schulen. Bessere Anbindung an die Autobahnen. Ansiedlung von Betrieben. Sicherung des Krankenhauses Neuerburg. Nutzung leerstehender Bausubstanz.

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