Chemnitzer holen den Gelben Sack

BITBURG/DAUN/WITTLICH. Ab 1. Januar werden die Gelben Säcke in den Kreisen Bitburg-Prüm, Daun und Bernkastel Wittlich von der Firma Chemnitzer Entsorgungsdienst (CED) abgefahren. Bei den bisherigen Abfallentsorgern stehen personelle Konsequenzen ins Haus.

Für den Kunden wird sich ab dem kommenden Jahr nichts ändern. Am 1. Januar übernimmt die Firma CED aus Chemnitz die Abfuhr der Gelben Säcke aus den Kreisen Bitburg-Prüm, Bernkastel-Wittlich und Daun. Auf Anfrage des TV bestätigten dies am Montag CED-Geschäftsführer Peter Morschett und Axel Subklew, Landesreferent Rheinland-Pfalz und Saarland des dualen Systems Deutschland. Nur bei der Glas-Abfuhr sei man teilweise noch in Verhandlungen. Während in Bitburg-Prüm die RWE-Umwelt zuständig ist, sei man für die Abfuhr von Glas in den Kreisen Daun und Bernkastel-Wittlich noch in Verhandlungen. CED-Geschäftsführer kündigt Einstellungen an

Angesichts des neuen Auftrags wird die CED expandieren. Deren Geschäftsführer Peter Morschett kündigt an, "voraussichtlich rund 20 Mitarbeiter einzustellen". Schon jetzt beschäftigt die Firma zehn Mitarbeiter in Walsdorf und 27 in Oberweiler. In Oberweiler haben die Chemnitzer die Firma Awu übernommen, und fahren den Hausmüll aus dem Kreis Bitburg-Prüm ab. "Und obwohl immer gesagt wurde, dass die Awu ein Zuschuss-Geschäft ist, rechnet sich das Ganze trotzdem", sagt Morschett, dessen günstiges Angebot für die Abfuhr von Hausmüll ab 2005 vom Kreistag Bitburg-Prüm wegen angeblicher Unauskömmlichkeit nicht gewertet wurde. Für den Kreis Bernkastel-Wittlich ist die CED auf der Suche nach einer Betriebsstätte. "Wir können die Aufträge nicht mehr alle von Oberweiler aus erledigen", sagt Morschett, dessen Betrieb in den Kreisen bis mindestens 2006 für die Abfuhr der Gelben Säcke zuständig ist . Anschließend gibt es noch eine Option auf ein weiteres Jahr, ehe die Entsorgung neu ausgeschrieben wird. Auch für das Sortier-Problem scheinen die Chemnitzer eine Lösung gefunden zu haben. Nachdem bisher Morschett damit kalkulierte, den Müll in Sachsen sortieren zu lassen, haben sich nun plötzlich Sortier-Anbieter aus Trier und Ochtendung angeboten, die die Gelben Säcke aus Eifel, Mosel und Hunsrück auseinander nehmen wollen. Und dies, obwohl der CED bisher mitgeteilt worden war, dass es keine freien Kapazitäten in der Region gebe. Die neue Abfuhr hat für die bisherigen Anbieter weit reichende Konsequenzen. Bei der bisher für Bernkastel-Wittlich zuständigen Firma Kreuznacher-Container-Dienst (KCD) kann man noch nicht sagen, was im kommenden Jahr sein wird. "Wir haben bisher keine Informationen darüber, wer den Auftrag erhält", sagt Betriebsleiter Werner Palzer. Bei der bisher für die Kreise Bitburg-Prüm und Daun zuständigen Firma RWE Umwelt Südwest auf dem Bitburger Flugplatz ist dagegen jetzt schon klar, dass Arbeitsplätze verloren gehen. "Wir haben die Belegschaft am vergangenen Mittwoch darüber informiert, dass sich etwas an der Quantifizierung der Arbeitsplätze ändert", sagt Gregor Hocke, zuständig für Unternehmenskommunikation bei der RWE Umwelt-Zentrale in Wiesbaden. Grund für die zu erwartenden Kündigungen: "Wir haben leider massiv Aufträge verloren", sagt Hocke. Entlassungen bei RWE im kommenden Jahr

Bisher sind im Bitburger RWE-Betrieb 65 Vollzeitkräfte beschäftigt. Ob es zehn Stellen sind, die verloren gehen, wie es aus gut unterrichteten Kreisen heißt, kann er nicht sagen. "Die Pläne für die Zukunft werden aber noch in diesem Jahr fertig." In Fachkreisen wird derzeit übrigens darüber spekuliert, ob der Standort Bitburg überhaupt auf Dauer gehalten wird. "Für das bisschen Altglas ist die Betriebsstätte jedenfalls viel zu groß", sagt ein Insider.

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