"Christsein ist kein Automatismus"

BITBURG. (rh) Feierlicher Gottesdienst mit Bischof Reinhard Marx: In der Bitburger Pfarrkirche St. Peter nahmen am Freitagabend viele Gläubige an der Eröffnung der Visitations- und Firmreise des Trierer Kirchenoberhauptes im Dekanat Bitburg teil.

 Bischof Reinhard Marx eröffnete in Bitburg seine Visitations- und Firmreise im Dekanat Bitburg.Foto: Rudolf Höser

Bischof Reinhard Marx eröffnete in Bitburg seine Visitations- und Firmreise im Dekanat Bitburg.Foto: Rudolf Höser

Das war eine würdige Feier. Im großen Altarraum der Bitburger Pfarrkirche St. Peter standen an beiden Seiten die Sänger aus Kirchenchören des Dekanates Bitburg. Um den Altar scharten sich Priester dieser Gemeinden. Und mitten unter ihnen Bischof Reinhard Marx.Nach der Begrüßung durch Dechant Bernhard Schork sagte der Bischof: "Ich danke allen sehr herzlich, die die Reise vorbereitet haben. Besonders den Katechetinnen und Katecheten, den Priestern, Gemeinde- und Pastoralreferenten, aber auch denen in den Gemeinden, die die jungen Christen mit ihrem Gebet begleitet haben". Marx bezeichnete die Zuwendung der Menschen für die Firmlinge als besonders wichtig.Seit 2000 Jahren die gleichen Fragen

In seiner Predigt sprach er von einem Netzwerk des Gebets. "Damit die Erfahrung der Eucharistie und des Sakramentes der Firmung eine Ermutigung ist und eine Erinnerung bleibt. Wir feiern nicht Gottesdienst, um den Bischof zu sehen und den Pastor zu treffen, sondern um Christus zu treffen", erklärte Marx und erläuterte die Verse des vorgetragenen Hebräerbriefs: "Sie offerieren uns heute einen wunderbaren Zielsatz, der unser ganzes Bemühen als Kirche zusammenfasst. Jesus Christus ist derselbe, gestern, heute und in Ewigkeit."Wozu gibt es die Kirche? Wozu gibt es die Firmung? fragte Reinhard Marx, um gleich darauf die Antwort zu geben. "Damit die Menschen Christus finden - er ist das Leben." Im Evangelium habe man den Herrscher Herodes kennen gelernt, der Johannes den Täufer köpfen ließ. "Wer ist eigentlich dieser Jesus, ist er der auferstandene Johannes?", fragte Marx. Diese Frage beschäftige die Menschen seit mehr als 2000 Jahren. "Wer ist dieser Christus? Warum hängen wir am ihm, warum lieben wir ihn, warum sprechen wir ihn an, können ohne ihn nicht leben? Wenn wir diese Frage nicht beantworten, werden jungen Menschen keine Christen bleiben", prophezeite Bischof Marx."Christsein ist kein Automatismus, sondern vielmehr eine lebendige Beziehung zu Jesus Christus. Eine Freundschaft, eine Liebe, ein Vertrauen, ein Gespräch." Wie zwischen Menschen gehe auch die Beziehung zu Christus durch Höhen und Tiefen hindurch. Marx: "Weil wir Sünder und schwach sind, brauchen wir die Firmung. Gott braucht die Sakramente nicht, wir brauchen das. Weil wir sonst das Ziel verlieren, das Leben verlieren und dann in der Dunkelheit, in Zweifel und Hoffnungslosigkeit enden", predigte Bischof Marx. Er bezeichnete es als Kernfrage der Zukunft der Kirche, "ob wir uns zum ganzen Christus bekennen oder ob wir uns einen Christus zurecht legen, der niemanden anzieht und begeistern kann."In den kommenden Tagen werden im Dekanat Bitburg viele junge Katholiken das Sakrament der Firmung erhalten. Im Anschluss an den Gottesdienst in St. Peter suchte der Bischof das Gespräch mit Katecheten, Gemeinde- und Pastoralreferenten.

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