„Auf ein Wort“ „Christsein muss sich anders äußern“

Prüm Johannes Eiswirth ist geschäftsführender Referent des Dekanats St. Willibrord Westeifel. Der studierte Theologe stammt aus dem Saarland, das gefühlt viel katholisches Kirchenpersonal stellt.

Von seinem Büro in Prüm aus ist er zudem für das Bistum als „Erkunder“ unterwegs.

Herr Eiswirth, was macht eigentlich ein Dekanatsreferent und was ein Erkunder?

Eiswirth: Ich leite das Dekanatsbüro in Prüm und vertrete unser Dekanat auf allen Konferenzen im Bistum. Da es keinen Dechanten gibt, übernehme ich auch diese Aufgaben, allerdings nur solche, die nicht an die Priesterweihe gebunden sind. Und im Rahmen der Synode müssen wir als Erkunder wissen, was die Leute brauchen. Wo gibt es Bedarf, das soziale Leben zu verbessern? Wir müssen zu den Menschen gehen und schauen, wo es Veränderungspotenzial gibt, und welche Bedürfnisse die Jugend hat. Für die „Pfarreien der Zukunft“ sind mehr als 30 Erkunderteams unterwegs. Ich betreue mit meiner Caritas-Kollegin Karin Terhorst den Bereich Adenau-Gerolstein-Wittlich.

Dann haben Sie ja viele Kontakte zur Basis. Sind die Eifeler noch so fromm wie früher? Oder ist der Glaube nicht auch hier auf dem Rückzug und die Kirchen leer ?

Eiswirth: Ich sehe keinen Glaubensschwund, sondern die Tendenz, dass Menschen nach verständlichen Antworten suchen. Die findet man nicht unbedingt im kirchlichen Angebot. Daher muss die Kirche ihr Angebot ändern, und deshalb gibt es die Synode. Wir müssen den Einzelnen fragen: „Was fehlt dir?“ und daraus dann mit denen, die eine Veränderung möchten, ein Projekt entwickeln. Das ist eine große Aufgabe, vor der das Bistum steht. Und Christsein beschränkt sich eben nicht nur auf den Besuch des Gottesdienstes.

In der TV-Kolumne „Glaube im Alltag“ haben Sie geschrieben, dass sie den November mögen, was viele ja nicht tun. Was haben sie sonst noch für Vorlieben?

Eiswirth: Gute und selbstgemachte Musik. Ich spiele Oboe, und im Orchester hat man ein gemeinsames Ziel, nämlich ansprechende Musik zu machen, den Zuhörer zu erfreuen. Wenn jeder seinen Teil dazu beiträgt, kommt was dabei heraus.

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