Freibäder Besucherregelungen im Waldfreibad Prüm in der Kritik

Prüm/Waxweiler · Was denn nun? Geöffnet oder geschlossen? In Prüm regt sich Kritik an den Corona-Regelungen des Waldfreibads. Und in Waxweiler soll alles besser sein.

 Bloß kein Geknubbel am Eingang: das Waldfreibad Prüm. 

Bloß kein Geknubbel am Eingang: das Waldfreibad Prüm. 

Foto: Fritz-Peter Linden

Genau deswegen rappelte es dann auch diese Woche im Stadtrat. CDU-Fraktionsmitglied Dieter Nahrings monierte, dass einige Besucher trotz Anmeldung nicht hineingelassen worden seien. Etwa weil die Wassertemperatur zu niedrig gewesen sei. Oder weil man wegen nur einer angemeldeten Person das Bad nicht öffnen wolle. Dabei sei kurz zuvor die Melde-Seite bereits für das betreffende Zwei-Stunden-„Zeitfenster“ geschlossen gewesen, sodass gar keine Anmeldungen mehr möglich gewesen seien.

Ergebnis, wie Nahrings im Telefonat mit dem TV sagt: „Dann sind die nach Waxweiler gefahren.“ Im Rat stimmten weitere Fraktionäre in die Kritik ein, die Sache schaukelte sich dann durch die diversen sogenannten sozialen Medien, auch wenn Nahrings zwei Tage später schon wieder etwas zurückzieht: Er wolle da jetzt „auch kein Riesenfass aufmachen“, sagt er.

Aber eine Zwei-Liter-Pulle zumindest haben die Prümer mit der Diskussion entkorkt. Und tatsächlich ist in Waxweiler der Badbesuch anders geregelt: Dort muss man sich nicht vorab per Internetseite anmelden, sondern macht das direkt am Eingang. Allerdings, sagt Dieter Nahrings, könne man den Meldezettel aus dem Netz laden, ausdrucken und beim Zutritt dann ausgefüllt abgeben.

Andreas Kruppert, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Arzfeld, bestätigt das (die Adresse: vg-arzfeld.de). Und sagt, dass bisher alles gut gelaufen sei. „Wir haben bisher aber auch den ganz großen Run noch nicht gehabt“, ergänzt er.

Aktuell kann man dort von 11 bis 13.30 Uhr ins Bad, dann folgt eine Pause zur Desinfektion, anschließend geht es von 14.30 bis 19 Uhr weiter. „Und wenn das Wetter super ist“, sagt Kruppert, „bleiben wir bis 20 Uhr geöffnet.“

Das könnte kommende Woche eintreten, denn es soll wärmer werden. Und Temperaturen um die 25 Grad gehen ja in der Eifel schon als sehr super durch. Und falls es dann doch voll und eng zu werden drohe am Eingang, „dann werden wir auch mit Voranmeldungen arbeiten müssen“, sagt der VG-Chef.

Und wie reagiert man in Prüm auf die Vorwürfe? Wir sprechen mit Andreas Backes, bei der VG zuständig für Organisation und Finanzen, und mit Schwimmmeister Rainer Raskopp. Backes gibt zu: Das sei so passiert, dass jemand trotz Anmeldebestätigung vor verschlossener Tür gestanden habe. „Klar, das ist ärgerlich.“ Und ja, ergänzt Raskopp, wegen eines Besuchers mache man nicht die Tür auf – für zwei aber schon. Und er verweist auf den Aufwand, zu dem das Virus alle zwinge: Immerhin seien derzeit zusätzlich neben den vier Schwimmeistern drei weitere Mitarbeiter im Bad – zur Kontrolle am Eingang, zur Aufsicht, zur Desinfektion.

Insgesamt hätten bisher etwa fünf Prozent der Badegäste Kritik an den Regeln geübt. Unter anderem mit der Frage „Warum macht ihr es nicht so wie in Waxweiler?“ Aber VG-Bürgermeister Aloysius Söhngen habe eben die Devise ausgegeben: Keine Rudelbildung am Eingang.

Und, auch darauf verweist Raskopp: „Die Regeln kriegen wir aus Mainz geschickt. Wenn wir die nicht einhalten, haben wir ein Riesenproblem.“

Außerdem habe man bereits Modifikationen vorgenommen: Statt der zunächst 50 Gäste in zwei Schichten (13 bis 15 Uhr, dann Pause, dann 16 bis 18 Uhr) lasse man inzwischen jeweils 100 hinein. So viele seien aber bisher längst nicht gleichzeitig auf der Anlage gewesen, es waren selten mehr als ein Dutzend.

Kommende Woche kann sich das, wie gesagt, ändern, weil besseres Wetter vorhergesagt ist. Trotzdem hat man beschlossen, dann jeweils 150 Gäste zu erlauben. Und in doppelt so langer Zeit: Von Montag an darf man von 10 bis 14 Uhr und von 15 bis 19 Uhr ins Waldfreibad.

Und sobald das Wetter stabiler sei, sagt Andreas Backes, „wird’s auch nicht mehr zu diesen Schließungen kommen.“ Immerhin. Und zum Schluss hat Rainer Raskopp noch einen Wunsch: „Das Wörtchen ,ich’“, sagt er, gebe es in Coronazeiten nicht. Man müsse es durch das „Wir“ ersetzen. „Wenn alle das beherzigen würden, wären wir einen guten Schritt weiter.“

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