Kein Training mehr, keine Turniere mehr - Bitburger und Prümer Sportvereine gehen auf Nummer sicher In der Eifel gehen die Flutlichter aus

Bitburg-Prüm · Die Eifeler Sportvereine sagen wegen der Ausbreitung des Corona-Virus Training und Turniere ab. Zumindest bis Ende der Osterferien wird auch der Sport rund um Bitburg und Prüm zum Erliegen kommen. Die Eishalle, die Schwimmbäder und auch viele weitere Sporthätten werden geschlossen.

 Spielstopp: Jemand hat seinen Ball auf dem Sportplatz Bitburg liegengelassen. Gekickt wird hier wohl in den nächsten Wochen nicht.

Spielstopp: Jemand hat seinen Ball auf dem Sportplatz Bitburg liegengelassen. Gekickt wird hier wohl in den nächsten Wochen nicht.

Foto: TV/Christian Altmayer

Eine einsame Läuferin dreht im Stadion Ost ihre Runden. Sonst ist niemand zu sehen in der Zentralen Sportanlage Bitburgs. Eine Wasserflasche und ein Ball liegen auf dem Fußballplatz. Liegengeblieben. Es wirkt, als hätten die Kicker das Spielfeld fluchtartig verlassen.

Und so leer soll der Sportplatz auch bleiben, die Flutlichter aus. Denn der FC Bitburg hat, wie andere Fußballvereine der Region, bis Ende März alle Turniere abgesagt. Und auch trainiert werden  soll erstmal nicht mehr, wie Geschäftsführer Andreas Neuerburg sagt. Andere Clubs, wie etwa der SV Neuerburg, überlegen noch, ob und wie weiter geübt wird.

Klar ist aber schon jetzt: Covid-19 hat auch den Sportbetrieb im Eifelkreis getroffen. Und droht diesen in den nächsten Wochen völlig lahmzulegen. Denn auf einem Fußballplatz kommen mitunter Hunderte Leute zusammen. Und solche nicht zwingend notwendigen Menschenansammlungen, sollen nach Ansicht von Seuchenexperten derzeit vermieden werden. Um das inzwischen in der Eifel angekommene Corona-Virus einzudämmen.

Dieser Empfehlung ist nicht nur der Fußballverband Rheinland gefolgt, sondern auch viele heimische Sportvereine. Am Freitag trudelten etliche Absagen von Veranstaltungen und Trainingseinheiten in der TV-Redaktion ein. In nächster Zeit werden also wohl nicht nur die Eifeler Sportplätze leer bleiben, sondern auch Turnhallen und Schwimmbäder. Der Sport kommt zum Erliegen.

So stellt etwa der Turnverein Bitburg seinen gesamten Betrieb vorerst ein. Dies hat der Vorsitzende Thomas Elgass jetzt angekündigt. Bis Ende der Osterferien soll demnach kein Training und kein Turnier mehr stattfinden. Solange werde man die Entwicklung der Pandemie weiter verfolgen, sagt Elgass: „Und danach schauen wir weiter.“

Der Verein zählt rund 1600 Mitglieder in etlichen Abteilungen vom Basketball bis zum Tischtennis, vom Schwimmen bis zum Judo. Mehr als 1000 nehmen aktiv am Vereinsleben teil. Betroffen sind aber noch mehr Menschen. Eltern und Familienangehörige etwa, die zu den Spielen und Turnieren ihrer Kinder kommen wollten. „Wir haben eine Verantwortung für unsere Mitglieder, aber auch für die gesamte Bevölkerung“, begründet Elgass. Daher könne man nicht riskieren, dass Hunderte Kinder zusammen in einer Halle trainieren.

Auch der Ski-Club Prüm hat „als Vorsichtsmaßnahme“, wie der zweite Vorsitzende Udo Baur erklärt, den gesamten Sportbetrieb in allen Gruppen auf Eis gelegt. Auch die Handballturniere fallen bis spätestens Ostern flach. „Danach“, sagt Baur: „schauen wir, wie es weitergeht.“

Für die Eifel-Mosel-Bären geht es jedenfalls erstmal nicht weiter. Der Bitburger Eishockeyverein hat alle Spiele abgesagt, darunter auch das Match am kommenden Sonntag.

Auch das Schwimmbad Cascade und die Sporthallen der Bitburger Grundschulen werden bis voraussichtlich 19. April geschlossen, teilt Stadtsprecher Werner Krämer mit. Für die Eishalle ist die Saison beendet. Die Prümer haben ebenfalls beschlossen, dass das Freizeitbad bis auf Weiteres zu bleibt, zumindest „die nächsten Tage“, wie es in einer Pressemitteilung heißt.

Private Anbieter hängen weiter in der Luft. Ob etwa Fitnessstudios in Bitburg, Prüm und Umgebung schließen müssen, ist noch unklar.  Die Einrichtungen bleiben erstmal geöffnet, heißt es von Betreibern, aber keiner könne sagen, wie lange noch.

„Wir verfolgen jeden Tag die Nachrichten“, heißt es etwa im Herforster Trainingscenter „effectiv“. Man habe sich  mit Desinfektionsmitteln gegen das Virus gewappnet. Dennoch kämen immer weniger Kunden und jederzeit könne das Gesundheitsamt das Studio zumachen – oder das Trainingscenter selbst zu dem Schluss kommen, dass aus Sicherheitsgründen erstmal keine Gewichte mehr gestemmt werden dürfen.Im Heavyweights Gym in Bitburg sieht man das ähnlich: „Die Lage ist derzeit völlig unüberschaubar. Wir müssen jetzt abwarten, was passiert.“

Die Läuferin im Stadion Ost jedenfalls darf ab Montag keine Runden mehr drehen.  Die Stadt Bitburg hat beschlossen, dass die Zentrale Sportanlage in den nächsten Monaten nicht betreten werden darf.

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