Da bewegt sich was: Ausbau, Neubau, Anbau

Neuerburg · Radwegausbau, Nachhaltigkeit, Kitas und Abwasserbeseitigung - das sind die Themen, die die Verbandsgemeinde (VG) Neuerburg beschäftigen. VG-Bürgermeister Norbert Schneider stellt die Projekte in einer Rundtour vor.

 Norbert Schneider fährt gerne auch mal mit dem Elektrorad durch seine Verbandsgemeinde und informiert sich beispielsweise über den Stand des Ausbaus des Enztalradweges. TV-Foto: Mandy Radics

Norbert Schneider fährt gerne auch mal mit dem Elektrorad durch seine Verbandsgemeinde und informiert sich beispielsweise über den Stand des Ausbaus des Enztalradweges. TV-Foto: Mandy Radics

Neuerburg. "Wir trinken noch einen Kaffee, ich hatte meinen zweiten noch nicht", erklärt Norbert Schneider, Bürgermeister der Verbandsgemeinde (VG) Neuerburg, schmunzelnd und setzt das Gesagte gleich in die Tat um. Der VG-interne Kaffee ist gut - kurze Vorbesprechung, dann geht es die Treppen hinunter zum Hintereingang des Gebäudes, wo zwei Elektro-Fahrräder stehen. Die hat ein Energieanbieter gesponsort, Mitarbeiter können diese bei Bedarf ausleihen. "Oh nein, die Batterien sind nicht aufgeladen", stellt der VG-Chef kopfschüttelnd fest. Egal, dann wird eben mit eigener Muskelkraft gestrampelt.
Mit den Rädern geht es zur ersten Station - gerade wird der dritte Abschnitt des Enztalradweges ausgebaut. 760 Meter zwischen Kläranlage und Daudistel, die aufgrund der Brücke, die über die Enz gebaut werden muss, mit 286 000 Euro zu Buche schlagen. Dazu gibt es endlich die lange gewünschte Landemöglichkeit für Hubschrauber für das Krankenhaus, die direkt neben der Kläranlage entsteht und zehn mal zehn Meter groß wird. Das letzte Stück bis zum abschließend 11,3 Kilometer langen Radweg soll 2014/15 gebaut werden.
Nachdem die Räder wieder am VG-Gebäude abgestellt sind, geht es mit dem Auto weiter in Richtung Utscheid. "Das Thema Nachhaltigkeit ist ein großes Thema in der Verbandsgemeinde", erklärt Schneider. Er erläutert, dass Utscheid Ende 2005 einen Nachhaltigkeitsbericht erstellt hat, der jetzt noch einmal überarbeitet werden soll. Dabei war der Ort Pilotgemeinde beim Landesprojekt 21.
Im Dorf wurden Daten erhoben über die vorhandenen Gebäude, Gewerbebetriebe, Flächen. Dabei kam heraus, dass bei derzeit 165 Häusern in den nächsten 15 Jahren 51 Leerstände zu erwarten sind. Zwölf Häuser stehen bereits jetzt leer. Im nächsten Schritt wollen Gemeinderat, Verbandsgemeinde und Kreis gemeinsam überlegen, wie dieser Entwicklung entgegengewirkt werden kann. Schneider ist selbst großer Fan des Themas Nachhaltigkeit. "Ich halte solche sogenannten Dorfchecks für sinnvoll. Der Ortsbürgermeister lernt seine Gemeinde kennen, und wir erhalten als Verbandsgemeinde wichtige Informationen."
Leerständen entgegenwirken


Weiter geht es mit dem Auto nach Mettendorf, wo derzeit abgerissen und gebaut wird. Kita-Erweiterung ist das Thema, das die Verbandsgemeinde beschäftigt. Neben Mettendorf werden die Kindergärten in Karlshausen, Körperich und Neuerburg ausgebaut. In Mettendorf wird der Kindergarten-Neubau direkt an die Grundschule angedockt. Dafür musste die alte Hauptschule weichen.
Die Kita im 1200-Einwohner-Ort hat derzeit vier Gruppen und wird auf sechs erweitert. Schneider: "An einem zentralen Ort arbeiten Grundschule und Kita zusammen. Das hat mich von Anfang an fasziniert." Insgesamt kostet der Kitabau rund 1,4 Millionen Euro, 390 000 Euro werden an Zuschüssen vom Land erwartet. Den Rest müssen die Gemeinden finanzieren.
Laut VG-Chef Schneider hat die Verbandsgemeinde seit 1988 rund 52 Millionen Euro in die Abwasserbeseitigung investiert. Davon hat das Land 36 Millionen Euro gefördert. Nun sind 86 Prozent der Einwohner an eine Kläranlage angeschlossen. 17 Orte und 160 Außengrundstücke müssen aber bis 2015 noch an das Abwassersystem angeschlossen werden.
Für die Orte Bauler, Berscheid und Herbstmühle ist die Planung bereits abgeschlossen. Für Affler, Muxerath, Nasingen, Waldhof-Falkenstein und Zweifelscheid wird aktuell geplant. 12,2 Millionen Euro wird dieser Ausbau kosten.
Das Land Rheinland-Pfalz bezuschusst die Arbeiten laut Schneider mit 50 Prozent, der Rest wird mit einem zinslosen Darlehen gefördert.
Schneider ist zuversichtlich, dass die Frist für den Bau - 2015 soll alles kanalisiert sein - eingehalten werden kann.

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