Dä Papst kütt

Die aufgrund des Einsatzes donnernder Schneekanonen erreichten Erfolge des Prümer Ski-Klubs (SK) haben offenbar nun auch maßgebliche Kurienkardinäle im Vatikan hellhörig gemacht. Wie SK-Pressesprecher Reiner Schneider am Wochenende mitteilte, hat sich für die Mega-Après-Ski-Party am 4. Februar deshalb "Prinz Benedikt I." angekündigt.

Zwar widerrief Schneider diese Meldung wenige Minuten später ratzfatz mit dem Hinweis, dass es sich um ein Versehen handele; denn nicht Benedikt I. erscheine in der Wolfsschlucht, sondern natürlich Dominik I., der wahre Prümer Prinz. Doch weil dem Ski-Klub diese Version niemand mehr abnimmt, haben die Prümer Schneekönige nun ein Problem, ein ziemlich großes sogar. Denn in für gewöhnlich gut unterrichteten Prümer Kreisen geht man davon aus, dass sich der Papst tatsächlich angesagt hat und Schneider bei der Formulierung der Pressemitteilung ein Fauxpas unterlaufen ist, der gewaltiger kaum sein kann. Demnach kommt der Pontifex am 4. Februar tatsächlich - und zwar nun nicht mehr wie ursprünglich geplant in cognito, sondern offiziell - zum Wedeln in die Eifel. Neben einem Treffen mit Prinz Dominik, KG-Präsident Berthold Thies sowie mit den vor dem Comeback stehenden Botz un Bötzjen soll es am Rande des Wintersportvergnügens zu einer Unterredung mit Robert Lürtzener, Bischof Reinhard Marx, Monika Rolef und Fritz Recht kommen. Thema: Der Einsatz von Laien und Frauen im Prümer Karneval unter besonderer Berücksichtigung ökumenischer Randgruppen. Zur Sprache komme ebenfalls die vergangene Woche vorgestellte erste Enzyklika Benedikts XVI. zum Thema Liebe, hieß es gestern. Dem Vernehmen nach soll bei der Gelegenheit die Sinnhaftigkeit des karnevalistischen Bützens thematisiert werden. Zudem lege Joseph Ratzinger größten Wert auf die Reaktivierung der Abteisänger, um so der fünften Jahreszeit in Prüm "die inhaltliche Tiefe klerikaler Werte" wieder zu geben. Für den Fall eines Comebacks soll der Papst in der von ihm bislang eher hartnäckig geführten Bütz-Debatte zum Einlenken bereit sein, meldet der Prümer Abtei-Kurier unter Berufung auf den katholischen Frauenbund. Weil die Menschen der Stadt und des Prümer Landes inzwischen von der päpstlichen Visite Wind bekommen haben und der Bischof von Rom im Traum nicht daran denkt, auf seine Schussfahrten zu verzichten, müssen die Organisatoren nun umdenken. Unter Federführung des Zweckverbands Schwarzer Mann wird die Auwer Firma Backes die Prümer Wolfschlucht kurzerhand um vier Hektar vergrößern und neben dem Parkplatz einen Hügel aufschütten, von dem aus der Heilige Vater zum Abschluss seines Besuchs den Segen "Urbi et faucibus lupi" (Der Stadt und der Wolfsschlucht) spenden wird. Den Sicherheitsdienst übernimmt übrigens die Prümer Ehrengarde unter der Leitung von Herbert Baur. Wie Landwirt Klaus Enders mitteilte, wolle er für diese Veranstaltung sein Grundstück sehr gerne zur Verfügung stellen, um darauf später das Feriendorf zu errichten. Architekt Dieter Müller habe er außerdem bereits den Segen zum Bau einer entsprechenden Ferienkathedrale "auf dem dann ja geheiligten Boden" gegeben. m.reuter@volksfreund.de

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