Damit Bitburgs Innenstadt weiter wächst

Bitburg · Die Stadt Bitburg will die Gestaltung des Postvorplatzes, den Ausbau der Fußgängerzone und die Erschließung der Bit-Galerie in einem Zug angehen. Um diese acht Millionen Euro teure Investition zu stemmen, will die Stadt Landesmittel aus dem Förderprogramm Aktive Stadtzentren. Das Land stellt eine Förderung in Aussicht.

Bitburg. Stadtentwicklung in Bitburg ist eine Erfolgsgeschichte. Damit diese fortgesetzt wird, hat sich die Stadt nun um die Aufnahme in das Landesförderprogramm Aktive Stadtzentren beworben. Ziel des Programms ist es, einem Ausbluten der Innenstädte entgegenzuwirken. Dazu sollen die Stadtzentren als "attraktive Standorte für Wirtschaft, Kultur, Wohnen, Arbeiten und Leben" gestärkt werden. Es ist das Nachfolgeprogramm der bisherigen Stadtsanierung, die in Bitburg seit rund drei Jahrzehnten läuft.
Als Bitburg mit der Stadtsanierung begann, sah es in der Kreisstadt eher wüst aus. Was die Altstadt einst an historischen Bauten zu bieten hatte, war im Zweiten Weltkrieg nahezu vollständig zerstört worden. Es folgte die Zeit schnell wachsender Zweckbauten. Bröckelnde Fassaden, marode Häuser und triste Hinterhöfe prägten die Innenstadt. Erst mit dem Bau der Fußgängerzone begann Ende der 70er Jahre das Bemühen, die Altstadt wieder zu einem attraktiven Wohn- und Geschäftsviertel zu gestalten. Motor der Entwicklung war die Festlegung von Sanierungsgebieten, in denen Bauherren Zuschüsse von Stadt und Land für die Sanierung ihrer Häusern bekommen haben (siehe Extra).
Zudem hat die Stadt Mitte der 90er Jahre mit dem Planungsbüro Isu ein Stadtentwicklungskonzept erarbeitet, mit dem die Ansiedlung von Einzelhandel seither gezielt gesteuert wird. "So konnte verhindert werden, dass sich auf dem Flugplatz, der damals zur Konversion frei wurde, oder in den Gewerbegebieten am Rande der Stadt der Einzelhandel ausdehnt, was den Stadtkern entscheidend geschwächt hätte. Gleichzeitig ist es gelungen, die Kernstadt durch die Modernisierungsmaßnahmen aufzuwerten und für die Ansiedlung neuer Geschäfte und Gaststätten attraktiv zu machen", sagt Bürgermeister Joachim Kandels.
Da das klassische Sanierungsprogramm ausläuft, will Bitburg nun in das Nachfolgeprogramm Aktive Stadtzentren. Das Innenministerium will "zeitnah" über die Bewerbung entscheiden, wie Sprecher David Freichel auf TV-Anfrage mitteilt.
Bei einem Besuch hat Staatssekretär Jürgen Häfner bereits signalisiert, dass die Stadt "sehr gute Chancen hat", in das Programm zu kommen. "Man sieht auch in Mainz, dass Bitburg als Mittelzentrum unglaubliche Fortschritte gemacht hat", sagt Kandels. Triebfeder für die Bewerbung waren Projekte, die nach einem Stadtratsbeschluss Hand in Hand ab 2013/14 angegangen werden sollen: die Gestaltung des Postvorplatzes, der Ausbau der Fußgängerzone und die Erschließung der Bit-Galerie. Die Stadt kalkuliert mit Kosten von rund acht Millionen Euro. Weiterhin sollen aber auch die zukünftige Entwicklung des Südschulgeländes, wo sich das Krankenhaus gerne erweitern würde, eine Entzerrung des Innenstadtverkehrs sowie eine bessere Anbindung des Rautenbergs an die Innenstadt Aspekte des neuen Fördergebiets sein, das nun für das Programm Aktive Stadtzentren erarbeitet wird.Extra

Öffentliche Förderung: Rund 25 Millionen Euro haben Privatleute in die Verschönerung ihrer Anwesen in den Sanierungsgebieten der Stadt Bitburg investiert und wurden dabei mit 3,5 Millionen Euro von Stadt und Land unterstützt. Rund 160 Häuser bekamen so ein neues Gesicht. Zudem hat die Stadt Bitburg mit Unterstützung des Landes für rund elf Millionen Euro sogenannte Ordnungsmaßnahmen umgesetzt. Dazu gehören Abrisse von nicht erhaltenswerter Bausubstanz sowie die Anlage von Plätzen und Straßen. Die vier Sanierungsgebiete - Südöstliche Altstadt (teils seit 1980); Nordöstliche Altstadt (seit 1994); Beda-Platz/Spittelspaisch (seit 1996) und Westliche Altstadt (seit 2002) - sollen nun abgeschlossen werden. Bestehen bleibt noch Nordwestlich der Römermauer (seit 2005). scho

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