Trier. Erinnert ihr euch noch an Jack O\'Lantern? Von dem haben wir euch ja bereits vergangene Woche erzählt. Das war dieser trinksüchtige Gauner, der den Teufel gleich zwei Mal reingelegt hat und zur Strafe nach seinem Tod dann dazu verdonnert wurde, mit einer leuchtenden Rübe durch die Finsternis zu laufen. Aus dieser Rübe wurde später der Kürbis und daraus dann schließlich Halloween.
So war das. Und wie ihr vielleicht noch wisst, stammt das Wort Halloween ja von der englischen Bezeichnung "All Hallows\' Eve", was übersetzt Allerheiligenabend heißt. Gemeint ist damit der Abend vor Allerheiligen, also die Halloween-Nacht, die ja nun vorbei ist, so dass wir uns jetzt mit dem Tag beschäftigen, der unter anderem der Grund dafür ist, dass ihr heute schulfrei habt: Allerheiligen.
Vielleicht gehen einige von euch heute noch auf den Friedhof. In der römisch-katholischen Kirche werden an diesem Tag nämlich die Gräber gesegnet. In der evangelischen Kirche gibt es diesen Gedenktag auch, allerdings nicht wie bei den Katholiken am 1. November, sondern jeweils am letzten Sonntag vor dem ersten Advent. Dieser Tag wird Ewigkeitssonntag oder Totensonntag genannt.
Doch zurück zu Allerheiligen und damit auch zu der Frage, was es mit diesem Feiertag eigentlich auf sich hat. Wie der Name schon vermuten lässt, handelt es sich dabei um den Tag aller Heiligen, aber auch um den Tag der Märtyrer, also jener Menschen, die aufgrund ihres christlichen Glaubens verfolgt und getötet wurden. Und genau da liegt das Problem. Laut dem offiziellen Verzeichnis aller Heiligen und Seligen der katholischen Kirche gibt es nämlich mehr als 6650 Heilige und Selige sowie weitere 7400 Märtyrer. Und gerade bei den Märtyrern ist davon auszugehen, dass die tatsächliche Zahl deutlich höher ist.
Um also sicher zu gehen, keinen dieser Märtyrer zu vergessen, aber auch um der Fülle an Heiligen gerecht zu werden, feiert die katholische Kirche Allerheiligen. Seinen Ursprung hat dieser Feiertag bereits im vierten Jahrhundert. Doch auf den 1. November verbindlich festgelegt wurde der Gedenktag bei den römisch-katholischen Kirchen erst im neunten Jahrhundert. Gut 150 Jahre später kam dann ein weiterer Tag dazu, nämlich Allerseelen.
Dieser ist am 2. November, also unmittelbar nach Allerheiligen. An diesem Tag wird dann der übrigen Toten gedacht, im Grunde also all der Verwandten und Bekannten, die auf unseren Friedhöfen begraben sind. Das heißt: Der eigentliche Gedenktag für diejenigen, um die wir vielleicht wirklich trauern, ist tatsächlich erst am 2. November.
Dass die Menschen trotzdem an Allerheiligen zum Friedhof gehen und die Gräber auch an diesem Tag gesegnet werden, liegt einfach nur daran, dass Allerheiligen in Rheinland-Pfalz genau wie in Bayern, Baden-Württemberg, Nordrhein-Westfalen und dem Saarland ein gesetzlicher Feiertag ist. Allerseelen hingegen nicht. uhe