Damit Leben in den Ortskern zurückkehrt

Herforst · Lange hat die Schwerpunktgemeinde Herforst auf diese Nachricht gewartet: Nun endlich hat die Landesregierung einen Zuschuss in Höhe von 70 600 Euro bewilligt, um leer stehende Häuser im Ortskern erwerben und abreißen zu können. Damit soll innerorts Platz für neues Bauland entstehen.

Herforst. Die Situation ist in vielen Gemeinden die gleiche: Am Ortsrand entstehen attraktive Neubaugebiete, im Ortskern stehen immer mehr Häuser leer und verfallen. So ergeht es auch den Herforstern. Die Gemeinde will diesem Zustand aktiv entgegenwirken. Seit 2012 ist sie als Schwerpunktgemeinde in der Dorferneuerung anerkannt. Damit erhält sie sechs Jahre lang die Möglichkeit, mit finanzieller Förderung des Landes verstärkt zukunftsweisende Projekte anzugehen. Dazu gehört auch, Platz für neue Bebauung im Ortskern zu schaffen.
"Die Gemeinde hat zwei schon lange leer stehende Häuser in der St.-Eligiusstraße gekauft. Die wollen wir abreißen. Möglicherweise kommt noch ein drittes Haus dazu", erklärt Ortsbürgermeister Werner Pick das Vorhaben. "Außerdem haben wir bereits einen Bebauungsplan für die Ortsmitte aufgestellt. Denkbar ist eine Bebauung mit Reihenhäusern oder einem Doppelhaus. Da sind wir flexibel." Möglich wäre auch ein Mehrgenerationenhaus, meint Pick mit Hinblick auf den demografischen Wandel. "Diese Probleme kommen auch auf uns zu. Aber es steht noch kein Investor auf der Matte." Allein würde die Gemeinde ein solches Projekt nicht stemmen können; zu hoch sind die Ausgaben, der Haushalt nicht ausgeglichen.
Die jetzt zugesagte Förderung von mehr als 70 000 Euro entspricht etwa 50 Prozent der Kosten, die bei Antragstellung im Jahr 2014 veranschlagt waren. "Wir hatten auf 60 Prozent gehofft", bekennt Pick.
Dennoch habe die Gemeinde jetzt Planungssicherheit und könne die Ausschreibungen vorantreiben. Läuft alles nach Plan, werden die leer stehenden Häuser im Frühjahr abgerissen. wiw

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