Damit's nicht mehr so häufig kracht

Die B 50 hat längst den traurigen Ruf, eine der gefährlichsten Strecken im Bitburger Land zu sein. Mehr als 30 Verkehrsunfälle zählt die Polizei 2006 allein im Bereich Albachmühle. Die Unfallkommission hat die Gefahrenstelle unter die Lupe genommen. Nun sollen Schächte helfen, das Regenwasser besser von der Straße abzuleiten.

 Unfallschwerpunkt Nummer eins ist die B 50 im Bereich Ahlbachmühle. Nun sollen Einbau-Schächte für einen besseren Ablauf des Regenwassers sorgen. TV-Foto: Archiv/Patrick Lux

Unfallschwerpunkt Nummer eins ist die B 50 im Bereich Ahlbachmühle. Nun sollen Einbau-Schächte für einen besseren Ablauf des Regenwassers sorgen. TV-Foto: Archiv/Patrick Lux

Bitburg. Wer auf der B 50 zwischen Bitburg und Spangdahlem unterwegs ist, sollte Vorsicht walten lassen. "Das ist eine sehr kurvenreiche Strecke, die von vielen Autofahrern unterschätzt wird", sagt Klaus Schnarrbach, Hauptkommissar der Polizei Bitburg. Hinzu kommt, dass speziell im schattigen Bereich bei der Albachmühle Straßennässe nur selten und langsam trocknet. Unfallursache ist entsprechend bei 28 von 31 Unfällen im vergangenen Jahr unangepasste Geschwindigkeit auf nasser Fahrbahn gewesen. Amerikaner sind dabei als Unfallfahrer - gemessen an ihrem Bevölkerungsanteil - mit 50 Prozent überproportional vertreten. Fahrbahngriffigkeit bei Albachmühle in Ordnung

"Um auch dem letzten Amerikaner klar zu machen, dass die Strecke mit Vorsicht zu genießen ist, haben wir vergangenes Jahr extra "Danger"-Schilder aufgestellt", sagt Schnarrbach. Zudem wurden die Kurven deutlich markiert und die Geschwindigkeit von 70 km/h auf 50 beschränkt (der TV berichtete). "Dadurch sind die Unfälle auf diesem Streckenabschnitt bereits erheblich zurückgegangen", sagt Schnarrbach. Doch zufrieden stellend ist die Bilanz immer noch nicht. Schnarrbach: "Auch 50 Stundenkilometer können bei widriger Witterung auf einer kurvenreichen Strecke schon zu schnell sein. Deshalb muss jeder Autofahrer darauf achten, seine Fahrweise entsprechend anzupassen." Zusätzliche Schilder können dieses Problem nicht lösen. "Zumal Untersuchungen inzwischen belegen, dass Autofahrer, die jeden Tag die gleiche Strecke fahren, Warnschilder gar nicht mehr wahrnehmen."Nun hat die einmal jährlich tagende Unfallkommission die Strecke unter die Lupe genommen und unter anderem die Fahrbahngriffigkeit überprüft. "Daran liegt es im Bereich Albachmühle aber nicht", sagt Schnarrbach. Das Einzige, das die Kommission an dieser Stelle noch machen kann, ist eine verbesserte Ableitung des Regenwassers, das wegen der Hanglage über die Straße läuft. "Da sollen nun Einbau-Schächte hin, die das quer über die Fahrbahn laufende Regenwasser sammeln und ableiten sollten", sagt Schnarrbach. Davon verspricht sich die Kommission eine weitere Reduzierung der Unfälle. Anders auf dem B-50-Stück zwischen Metterich und Dudeldorf, wo es 2006 zehnmal krachte. Dort wurde vergangenes Jahr der Fahrbahnbelag komplett erneuert, um für mehr Griffigkeit zu sorgen. Temporeduzierungen auf L 36 und K 38

Weiterer Unfallschwerpunkt ist die L 36 (Höhe Bermeshausen) und die L 36/K 38 bei Speicher. An diesen beiden Stellen haben sich ebenfalls je fünf Unfälle im vergangenen Jahr ereignet. Schnarrbach: "Auch dort wurde eine Geschwindigkeitsbeschränkung von 70 Stundenkilometern und Warnschilder, die auf die problematischen Kurven hinweisen, aufgestellt."Als Unfallschwerpunkte gelten Strecken, auf denen sich im Laufe eines Jahrs mindestens fünf Unfälle aus vergleichbarem Grund ereignen. So kracht's zwar auch auf der B 51 in Höhe der Ausfahrt Bitburg-Saarstraße mit 15-mal recht häufig, doch die Ursachen dafür sind, anders als bei den anderen Unfallschwerpunkten, recht verschieden. Bei der Auffahrt zur Saarstraße und der Abfahrt aus Richtung Masholder soll die Fahrbahngriffigkeit überprüft werden. Gegebenenfalls muss sie erneuert werden.Auffallend ist, dass drei Viertel aller Unfälle an den Unfallhäufungsstellen auf das Konto junger Fahrer im Alter zwischen 18 und 24 Jahren gehen. Schnarrbach: "Die Ursachen sind Überschätzung, hohe Risikobereitschaft und zu schnelles und aggressives Fahren, wobei es dann teils auch zu schweren Verletzungen der Unfallbeteiligten kommt."

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