Immobilien Sie sitzen weiter gern im „Stern“

Prüm · Die Prümer hatten sich bereits gesorgt, dass Daniele Haas das Hotel am Hahnplatz verlässt. Jetzt ist klar: Sie bleibt. Zwei Türen weiter kommt Bewegung rein.

 Gleich vier der ausrangierten Basilika-Kirchenbänke hat Daniele Haas (zweite von links) für das Hotel gekauft. Beim Probesitzen dabei: Stadtbürgermeisterin Mathilde Weinandy, VG-Chef Aloysius Söhngen und Schreiner Lothar Bormann, dessen Mitarbeiter die Bänke installierten.

Gleich vier der ausrangierten Basilika-Kirchenbänke hat Daniele Haas (zweite von links) für das Hotel gekauft. Beim Probesitzen dabei: Stadtbürgermeisterin Mathilde Weinandy, VG-Chef Aloysius Söhngen und Schreiner Lothar Bormann, dessen Mitarbeiter die Bänke installierten.

Foto: TV/Fritz-Peter Linden

Da hatten sich viele Prümer dann doch Gedanken gemacht: Verlassen Daniele Haas und ihr Sohn Jan Gillengerten die Abteistadt – und das Hotel „Zum Goldenen Stern“, das sie in bester Hahnplatzlage betreiben? Das Gerücht hatte schon länger die Runde gemacht in der Abteistadt.

Jetzt steht fest: Die beiden Gastronomen, die auch die Cafés „Setz dich“ und „Opulenzia“ in der Stadtmitte führen, gehen nicht fort: „Die Verträge sind unterschrieben, Jan und ich bleiben weitere zehn Jahre in Prüm“, sagt die Hotelchefin und bekennt, darüber „sowas von glücklich“ zu sein. „Es würde mir das Herz brechen, zu gehen.“

Muss es nicht: Man sei sich nach Ablauf des alten Pachtvertrags und den Verhandlungen mit Vermieter Detlef Gehrke einig geworden. Auch über die Frage, was im Haus in Schuss gebracht werden muss. „Es werden 25 Badezimmer renoviert“, sagt Daniele Haas, hinzu komme ein großer Teil der 40 Zimmer.

„Das ist wirklich gut für Prüm“, urteilt Stadtbürgermeisterin Mathilde Weinandy, die sich das Hotel ohne Daniele Haas lieber gar nicht vorstellen möchte: „Sie hat hier wirklich viel bewegt“, sagt die Stadtchefin.

Das wäre also geregelt. Und gleich eine Tür weiter, sagt Detlef Gehrke, habe er bereits voriges Jahr mit Giovanni di Stefano den Anschlussvertrag für das Eiscafé geschlossen, das genau so heißt wie das Hotel, nur eben auf italienisch: „Stella d’Oro“.

Also noch eine gute Nachricht. Sie hilft über die beiden aktuellen Leerstände hinweg, die sich im gleichen Gebäudekomplex aufgetan haben: Die Pächter des Billig-Kleidungsladens „NKD“ sind ebenso raus wie die bisherigen Betreiber des Bitburger Bierhauses. Was man an dieser Stelle, mit Terrassenblick auf Platz und Basilika, kaum verstehen will.  Michael Müller aus Bitburg, der mit Geschäftspartner Marco Raskob das Haus bisher betrieben hat, bestätigt gegenüber dem TV, dass die anderen beiden Bierhäuser in Bitburg und Bad Münstereifel besser liefen. Wobei es nicht schlecht gewesen sei in der Abteistadt. Nur eben auch nicht gut genug, um nach fünf Jahren weiterzumachen. Vielleicht sei es das Konzept mit standardisierter Speisekarte gewesen. „Am Bier“, sagt Müller, „lag es nicht.“ Dennoch sei auch der Thekenbetrieb nicht so stark gewesen wie in den beiden anderen Städten.

Die Tür ist also geschlossen, aber Detlef Gehrke ist offen für Interessenten, sagt er. Er habe bereits mit einigen gesprochen, noch sei nichts entschieden. Er wolle dabei „nichts übers Knie brechen. Aber man kann davon ausgehen, dass das Lokal im Sommer unter neuer Führung ist.“ Die sich dann allerdings nicht mehr an das Konzept der Bierhäuser wird halten müssen, wie Michael Müller sagt.

Und um die Ecke in der Hahnstraße, wo vorher NKD residierte? Detlef Gehrke hat da seine Vorstellungen: „Da muss wieder ein Einzelhandel reinkommen“, sagt er. Und es sollte in die Abteistadt passen. Einen konkreten Wunsch hätte er durchaus: „Meine Vorstellung wäre ja ein Bio-Supermarkt.“

Damit aber lasse er sich Zeit, weil wegen der Hahnplatzbaustelle bei möglichen Interessenten „nicht der Funke überspringt“, sagt Detlef Gehrke. „Ich warte jetzt erst einmal, bis wir hoffentlich im Mai den oberen Hahnplatz fertig haben und die ganzen Bauzäune da weg sind.“ Erst dann wolle er das Ladenlokal intensiv bewerben.

 So ziemlich die attraktivste Prümer Zeile: Das Gebäude mit Hotel, Eiscafé und Gasthaus am Hahnplatz.

So ziemlich die attraktivste Prümer Zeile: Das Gebäude mit Hotel, Eiscafé und Gasthaus am Hahnplatz.

Foto: TV/Fritz-Peter Linden

Ob beten hilft? Immerhin hat Daniele Haas für das Hotel gleich vier der Basilika-Bänke erworben, die im Zuge der Kirchensanierung verkauft wurden. Eine davon steht gleich im Hoteleingang, wo wir die Chefin mit drei spontanen Probesitzern ablichteten – siehe Foto.

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