Dankbare Besucher bei Hildegardis

In den vergangenen zwei Jahren sammelte die Grund- und Hauptschule Hildegardis Mettendorf 65 000 Euro für ein Schulprojekt in Sri Lanka. Peter Frauenfeld, Leiter dieses Projekts, und die Prinzipalin der Schule in Sri Lanka bedankten sich in Form eines Besuchs in der Eifel.

 Die Grund- und Hauptschule Mettendorf setzte sich für die Tsunami-Opfer in Sri Lanka ein. Mit dem Geld konnte eine neue Schule errichtet werden. Die Schulleiterin aus Sri Lanka besuchte kürzlich die Schule in Mettendorf. TV-Foto: Leander Schulz

Die Grund- und Hauptschule Mettendorf setzte sich für die Tsunami-Opfer in Sri Lanka ein. Mit dem Geld konnte eine neue Schule errichtet werden. Die Schulleiterin aus Sri Lanka besuchte kürzlich die Schule in Mettendorf. TV-Foto: Leander Schulz

Mettendorf. (les) Gespannt stellten sich die Klassen eins bis fünf der Grund- und Hauptschule (GHS) Hildegardis Mettendorf auf ihrem Schulhof auf. Mit Musik und einem Gedicht im Dialekt begrüßten die Kinder ihre Gäste Peter Frauenfeld, der mit dem Katharina Shirani Frauenfeld College schon die zweite Schule in Sri Lanka gegründet hat, und Suseema Priyadarshani Sembakutti Widanelage, die Schulleiterin der neuen Schule. Zufall ist es nicht, dass der Schwetzinger Notar Peter Frauenfeld nach Mettendorf kam. Dankbar ist er der Schule, dem Ort und nicht zuletzt dem Schulleiter Richard Begon für die Hilfe, die sein Schul-Projekt aus der Eifel erhält. Viel Zeit und Kraft investiert der Notar in das größte deutsche Hilfsprojekt in Sri Lanka. 2001 gründete er auf der Insel vor der Süd-Ost-Küste Indiens eine Mädchenschule, und im Januar dieses Jahres wurde eine zweite eröffnet.Am liebsten spricht Frauenfeld von dem Spaß, den ihm diese Arbeit vor allem mit jungen Menschen bereitet. In Deutschland hat Peter Frauenfeld der neuen Prinzipalin verschiedene Schulen gezeigt. Dankbar ist auch sie für die Hilfsgelder in Höhe von bisher 65 000 Euro, die allein die GHS gesammelt hat. Den Vormittag in Mettendorf nutzte die 28-jährige Schulleiterin, um sich deutschen Unterricht anzuschauen. Als pädagogischen Anstoß nahm sie mit, dass ihre eigenen Schüler lernen sollten, selbstständiger zu arbeiten. In einem Schulsystem, das hauptsächlich auf Frontalunterricht ausgerichtet ist, eine anspruchsvolle Neuerung. Sie stellte fest, wie "brav" die Schüler in Mettendorf sind, im Vergleich zu anderen Schulen hierzulande. Kritisch sieht sie das Verhalten ihrer deutschen Kollegen: "Die Lehrer lassen den Schülern, die sich nicht benehmen, zu viel Raum. Wenn sie zum Beispiel unhöflich waren, dann würde ich sie sofort bestrafen." Trotz solch strenger Lehrmethoden hat die neue Schulleiterin keinen Motivationsverlust bei ihren Schülern zu fürchten. In Sri Lanka sind Schüler über alle Maßen dankbar, eine Schule besuchen zu dürfen, da dies häufig der einzige Weg aus der bitteren Armut ist. In Kürze wird Sembakutti Widanelage an ihre Schule in Sri Lanka zurückkehren. Sie weiß, dass dort eine große Herausforderung auf sie wartet. Als junge Frau in einer solchen Führungsrolle muss sie sich Respekt erkämpfen und viele behördliche Hürden überwinden: "Doch ich bin bereit, jedem Problem entgegenzutreten."

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