Das bisschen Sonne reicht nicht

Der Vorschlag, das Prümer Waldfreibad in dieser Saison probeweise etwas früher zu öffnen als in den Vorjahren, wird nicht umgesetzt: Das Wasser sei dafür noch eindeutig zu kalt, sagen die Verantwortlichen bei der Verbandsgemeinde.

 Noch kann das Prümer Freibad nicht genutzt werden – das Wasser ist zu kalt.TV-Foto: Fritz-Peter Linden

Noch kann das Prümer Freibad nicht genutzt werden – das Wasser ist zu kalt.TV-Foto: Fritz-Peter Linden

Prüm. Zwei Dinge sind gut am Waldfreibad Prüm: seine herrliche Lage im Grünen und der Umstand, dass dort kaum Heizkosten anfallen - seit 14 Jahren wird das Wasser per Sonnenkraft aufgeheizt.

Leider aber kann man dort noch nicht schwimmen - auch nicht am sommerlichen Pfingstwochenende, als andernorts die ersten Freibäder in der Region die Saison einläuteten. Das Prümer Bad blieb dicht, denn bisher schien die Sonne noch nicht durchgängig intensiv genug, um das Wasser über die Solaranlage auf dem Dach des Umkleidegebäudes auf Temperatur zu bringen.

Prümer Saisonstart bisher ungewiss



Im vorigen Sommer dauerte es bis zum 26. Juni, als die ersten Gäste ins nicht mehr ganz so kühle Nass durften. Barbara Hiltawski, Fraktionsvorsitzende der SPD im Rat der Verbandsgemeinde (VG), stieß damals eine Diskussion um die Öffnungszeiten an. Und Stadtbürgermeisterin Mathilde Weinandy (CDU) schlug vor, das Bad in diesem Jahr probeweise früher zu öffnen - auch wenn die gewünschte Wassertemperatur von 21 Grad noch nicht erreicht sei (TV vom 14. Juli 2009).

In Waxweiler (Verbandsgemeinde Arzfeld) hat man genau das getan: Dort heizt man zwar ebenfalls per Sonnenkraft (und notfalls mit einem Ölheizkessel), hat aber dennoch zu Pfingsten aufgemacht - obwohl das Wasser noch recht kalt war.

In Prüm blieben die Türen geschlossen: Zunächst müssten über einen längeren Zeitraum die Außentemperaturen stimmen, sagt VG-Bürgermeister Aloysius Söhngen. "Und dann auch die im Wasser. Sonst springen uns die Leute wieder raus. Wir hatten vorige Woche das Wasser erst bei 14 Grad - und nachts ging es noch mal deutlich runter." Fazit: Wann man auch in Prüm unter freiem Himmel schwimmen kann, bleibt offen. Bis dahin müssen sich Wasserratten mit dem Hallenbad begnügen.

Seit dem Einbau der Solaranlage seien mehr als 200 000 Besucher im Bad gewesen, sagt Georg Geimer, der die Freizeitanlagen der VG betreut. Im Schnitt seien das knapp 15 000 pro Saison. Die Solaranlage habe die Kosten stark gesenkt: "Wir heizen ja nicht, wir pumpen nur Wasser übers Dach." Dennoch bleibt das Bad ein Zuschussgeschäft. Das Jahresdefizit, sagt Söhngen, "beträgt je nach Saison 90 000 bis 100 000 Euro".

Sobald das Waldfreibad dann wirklich geöffnet wird, könnte es während dieser Saison sogar eine Premiere geben: An kühleren Tagen plant die VG, Frei- und Hallenbad erstmals gleichzeitig offen zu halten. Aber nur dann: "Wenn die Sonne von oben kracht, ist das Hallenbad zu", sagt Aloysius Söhngen.

Ungewiss bleibt unterdessen die Zukunft des zweiten VG-Freibads in Schönecken (der TV berichtete): Die Einrichtung bleibt vorerst geschlossen. Eine kleine Hoffnung gibt es dennoch: Zwar sei noch nichts spruchreif, aber ein möglicher Investor habe sich gemeldet, der im Burgflecken touristisch tätig werden wolle - inklusive eines Badbetriebs.

Extra Das Hallenbad im Prümer Kurcenter ist geöffnet, das Freibad Schönecken bleibt geschlossen. Das Schwimmbad in Bleialf, mittlerweile privat betrieben, wird zum 15. Juni aufgemacht. Im Waldfreibad in Stadtkyll (Verbandsgemeinde Obere Kyll) kann man seit dem Pfingstwochenende schwimmen, ebenso in Waxweiler (VG Arzfeld). (fpl)

Mehr Infos z uFreibädern: www.volksfreund.de/freibaeder

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