Das Drama vor der Haustür

Bitburg · Tödlicher Unfall im Ostring in Bitburg: Eine Autofahrerin hat einen am Straßenrand geparkten Anhänger gerammt, der eine Frau und ihren Vater, die gerade mit Gartenarbeit beschäftigt waren, erfasste. Die Frau starb noch an der Unfallstelle. Ihr Vater erlag gestern im Krankenhaus seinen schweren Verletzungen.

 Im Bitburger Wohngebiet am Ostring kamen im September 2014 bei einem Unfall zwei Menschen ums Leben.

Im Bitburger Wohngebiet am Ostring kamen im September 2014 bei einem Unfall zwei Menschen ums Leben.

Foto: Agentur Siko/Archiv

Bitburg. Es passierte direkt vor der Haustür. Das, womit keiner rechnet, wurde für eine Bitburger Familie zu einer Realität, die nur schwer zu ertragen ist. Der Unfall, bei dem zwei Menschen ihr Leben verloren haben, ereignete sich auf dem Grundstück der Opfer, vor den Augen der Nachbarn.
Tags darauf ist es in dem Wohngebiet im Ostring in Bitburg still. Keine Passanten, keine Gespräche von Gartenzaun zu Gartenzaun, keine Menschen, die im Vorbeigehen ein paar Worte wechseln. Ein Fahrschulauto rollt vorbei. Es wirkt, als stünde die ganze Straße unter Schock.Nachbarn fassungslos


In dem Wohngebiet, in dem Häuser mit gepflegten Vorgärten die Straße säumen, kam es am Donnerstag gegen 19 Uhr zu einem tödlichen Verkehrsunfall. Eine 46-jährige Frau und ihr 76-jähriger Vater stutzten die Bäume vor ihrem Anwesen. Für die Grünabfälle hatten sie einen Anhänger am Straßenrand des Ostrings abgestellt. "Vorbildlich gesichert", wie die Polizei betont.
Doch eine junge Autofahrerin hat den Anhänger, der auf ihrer Fahrspur parkte, trotz der Warnhütchen zu spät gesehen. Sie rammte das Gefährt mit ihrem Wagen. Der Anhänger wurde durch den Aufprall vom Platz weggeschleudert und erfasste Vater und Tochter, die im Vorgarten arbeiteten. Rettungskräfte wurden alarmiert, Reanimierungsversuche unternommen. Doch für die 46-jährige Frau kam jede Hilfe zu spät. Sie starb an der Unfallstelle. Sie hinterlässt einen Mann und zwei Söhne. Ihr 76-jähriger Vater wurde ins Krankenhaus gebracht. Doch auch er erlag am Freitag seinen Verletzungen. Weshalb die Autofahrerin den Anhänger nicht rechtzeitig bemerkt hat, ist noch unklar. Die Autofahrerin blieb unverletzt. Aber sie hat nach Angaben der Polizei einen Schock erlitten. "Die Staatsanwaltschaft Trier hat die Erstellung eines Unfallgutachtens angeordnet", sagt Bernd Weber von der Polizei Bitburg. Auch für die Rettungskräfte hat dieser Unfall eine besondere Dramatik. Manfred Böttel, Leiter des Rettungsdienstes des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) sagt: "Es ist immer einschneidend, einen Menschen zu verlieren. Jeder tödliche Unfall ist dramatisch. Aber mitten in einem Wohngebiet ist das noch mal was anderes als auf einer Landstraße. Hier waren viele Menschen vor Ort, die die Unfallopfer kannten. Nachbarn und auch Angehörige."
"Da standen mehr als 20 Leute fassungslos auf der Straße", sagt Manfred Burbach, Einsatzleiter von der Feuerwehr Bitburg, die mit 25 Mann zum Unfallort eilte. Bis 23 Uhr waren die Helfer im Einsatz. Die Straße blieb in einem Umkreis von 100 Metern für den Durchgangsverkehr gesperrt. Feuerwehrwagen schotteten die Unfallstelle ab. Für alle, die vor Ort waren, ein schwer fassbares Ereignis. Ein Einschnitt. "Wir haben die Notfall-Seelsorge gerufen. In erster Linie für die Angehörigen, aber auch Nachbarn der Familie standen unter Schock", sagt Burbach und ergänzt: "Das sind Einsätze, die ziehen auch wir nicht mit den Kleidern aus. Das geht bei."

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