Das Ende der Baulücke

Das Konzept steht: In der Baulücke am "Grünen See" zwischen der Gaststätte und dem Brauerei-Gebäude wird ein Wohnhaus geplant. Es entstehen 14 Wohnungen. Im Ergeschoss ist Platz für eine Ladenfläche von 100 bis 300 Quadratmeter.

Bitburg. Seit drei Jahren klafft am "Grünen See" in Bitburg eine unschöne Baulücke. Dort wollte Investor Florian Willmanns ein Wohn- und Geschäftshaus errichten (der TV berichtete). Doch seine Pläne haben sich zerschlagen. Das Grundstück zwischen der Gaststätte "Loum" und dem markanten Brauerei-Gebäude, das zwischen der neuen Stadthalle und dem Ensemble mit Römermauer, Liebfrauenkirche und Rathaus liegt, hat Ende vergangenen Jahres den Besitzer gewechselt.

Eigentümerin und Bauherrin ist nun Doris Theisen. "Die absolut zentrale Lage in direkter Nachbarschaft zu architektonisch hochwertigen, historischen Gebäuden, aber auch die hohe städtebauliche Verantwortung des Projekts machen den besonderen Reiz des Grundstücks aus", sagt ihr Ehemann, Unternehmer Jürgen Kohl. In Auftrag von Doris Theisen planen die Architekten Johannes Götz und Guido Lohmann dort ein Wohnhaus.

"Das Wichtigste ist, dass ein Haus in seine Umgebung passt", sagt Götz vom gleichnamigen Architekturbüro mit Sitz in Köln und Bitburg. Die Fassade des Neubaus vermittelt zwischen dem Gaststätten- und Hotelgebäude auf der linken sowie dem Brauerei-Gebäude auf der rechten Seite (siehe Grafik 1).

Sandstein, Holz, Schiefer und hohe Decken



Zum "Grünen See" hin sind fünf Geschosse geplant. Dennoch bleibt der Neubau niedriger als das Brauerei-Gebäude und wird auch in der Flucht hinter diesen zurückgesetzt. Richtung Schakengasse ist dieses Hauptgebäude mit zwei weiteren, je dreigeschossigen Gebäuden verbunden (siehe Grafik 2).

Der dreiteilige Gebäudekomplex bietet Platz für 14 Wohnungen, die zwischen 60 und 120 Quadratmeter groß sind und Deckenhöhen von 2,80 Metern haben - alle mit Balkon. Von der Schakengasse aus geht es in eine Tiefgarage mit 14 Stellplätzen. Im Erdgeschoss gibt es eine rund 100 Quadratmeter große Ladenfläche, die bei Bedarf auf 300 Quadratmeter erweitert werden kann. Das Wohnhaus hat zwei Aufzüge und wird behindertengerecht ausgebaut. Außen wird das Wohnhaus mit einem Sandstein-Sockel verkleidet, es bekommt Holzfenster und ein mit Schiefer gedecktes Dach. "Die Bauherrin ist davon überzeugt, dass sich die Investition in eine hochwertige Bauweise lohnt", sagt Götz. Wohnungen und Ladenfläche sollen vermietet werden.

In nicht öffentlicher Sitzung gab der Bauausschuss einstimmig grünes Licht für das Projekt. Ein Bauantrag wird in Kürze erwartet. Baubeginn soll im Frühjahr sein.

EXTRA



Blick zurück: Der Parkplatz zwischen der Rückseite des Bitburger Rathauses und der Straße Römermauer wird "Grüner See" genannt. Nicht ohne Grund: Schon das 350 Jahre nach Christus entstandene Römerkastell war von einem mit Wasser gefüllten Graben umgeben. Archäologen vermuten, dass das Wasser eben so grün schillerte wie die Bodenschichten, die sie dort entdeckt haben. Später war dort ein Teich mit Löschwasser für die Feuerwehr. (scho)

Meinung

Wichtiges Puzzlestück

Kein Wunder, dass sich Bitburgs Bauausschuss bei den Plänen für den Neubau eines Wohnhauses am "Grünen See" einig war: Die Baulücke verschwindet, die Architektur passt, und die Stadt wächst damit ein weiteres Stück über die Grenzen der Römermauer hinaus Richtung Westen. Sinnvoll wäre es, wenn die Stadt nun dafür sorgt, dass Besucher von Stadthalle und Bitburger Markenerlebniswelt sicher zum Innenstadt-Eingang am Rathaus kommen: Ein Ze-brastreifen an dieser Stelle würde Fußgängern das Passieren der vielbefahrenen Straße enorm erleichtern. no/jöl d.schommer@volksfreund.de

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort