Das englische Rotkäppchen

Die vierte Auflage der großen Solidaritätskundgebung der Prümer Schulen erbrachte Spenden in Höhe von 3500 Euro, gesammelt von Kindern für Kinder, die auf der Schattenseite des Lebens stehen. Damit erhöht sich die bisherige Gesamtspendensumme dieser in Rheinland-Pfalz bisher einmaligen Initiative auf über 9000 Euro.

 Das jugendliche Publikum verfolgte gebannt die Darbietungen auf der Bühne. TV-Foto: Elmar Kanz

Das jugendliche Publikum verfolgte gebannt die Darbietungen auf der Bühne. TV-Foto: Elmar Kanz

Prüm. In der Turnhalle der Wandalbert Hauptschule hatten 700 Schüler der sieben Prümer Schulen (mehr passten nicht hinein) gleich doppelten Grund zum Feiern: Das hervorragende Ergebnis ihrer Sammelaktion und den Beginn der Herbstferien.

Alle waren begeistert bei der Sache



Das Engagement der Schüler und der beteiligten Schulen verdiene hohes Lob, sagte Schulleiter Helmut Thomas. Die Prümer Solidaritätskundgebungen zu Gunsten dringend hilfsbedürftiger Kinder sei zur festen Einrichtung avanciert.

Dann kam der große Auftritt der Schüler. Gemeinsam hatten sie und ihre Schule, die Bertrada-Grundschule, Astrid-Lindgren-Schule, Kaiser-Lothar Realschule, Wandalbert-Hauptschule, Berufsbildende Schule Prüm, Vinzenz-von-Paul-Gymnasium und Regino-Gymnasium ein buntes Programm zusammengestellt. Begeistert waren die Jungen und Mädchen bei der Sache. Gekonnt brachten sie Sketche, Tänze, Akrobatik, Szenenspiele und vieles mehr auf die Bühne. Die Mimen vom Regino-Gymnasium, rund 60 an der Zahl, beeindruckten mit dem Musical "Max und Moritz".

Mit einer Rotkäppchen-Aufführung in perfektem Englisch glänzten die Wandalbert-Schüler. Originell in Rag-Version zitierte die Bertrada-Schule Goethes Zauberlehrling. Einen Riesenbeifall gab es für Chor und Big-Band des Regino-Gymnasiums.

Und als die Mädchenband der Berufsbildenden Schule stimmgewaltig den Saal aufmischte, war der Höhepunkt erreicht. Ludger Werner, Lehrer an der Kaiser-Lothar-Realschule, der das Geschehen flott moderierte, schaffte es bisweilen kaum noch, sich Gehör zu verschaffen.

Am Ende ging's mit Gebrüll in die Ferien



Schon gar nicht, als es am Ende mit Gebrüll in die Ferien ging. Zuvor aber hatte jeweils ein Schüler das an seiner Schule gesammelte Spendengeld dem kleinen David Hinterscheid von der Betrada-Grundschule (im Kinderrollstuhl) und Ludger Werner übergeben. 3500 Euro insgesamt.

Bei aller Freude und Begeisterung wussten die Schüler sehr wohl, welchem Zweck die Spenden und die Veranstaltung dienen. "Das Geld, das wir gesammelt haben, geht dann an die in Afrika und an noch zwei andere, die armen Kindern helfen", erklärte die neunjährige Melina Brauneck aus Rommersheim, Bertrada-Schule Klasse 4 b.

"Die in Afrika und die noch zwei anderen" sind der Verein "Afrikanische Kinder in Not, Trier.

Betreut wird er vor Ort in Ostafrika vom früheren Trierer Kinderchirurgen Heiss und seiner Ehefrau Renate, die Nachsorgeklinik Tannenheim, Reha für krebs-, herz- und mukoviszidosekranke Kinder einschließlich Betreuung ihrer Familien, und die Peruhilfe Jünkerath-Glaadt. Sie hilft den Ursulinenschwestern in ihrem Heim San José für Waisen- und Straßenkinder in der alten Inkastadt Cusco, 3500 Meter hoch in den Anden gelegen.

Das von den Prümer Schulen gesammelte Geld wird jeweils nach einem bestimmten Schlüssel aufgeteilt. Von den jetzt erzielten 3500 Euro gehen je 875 Euro an den Verein Afrikanische Kinder in Not und an die Nachsorgeklinik Tannenheim. 1750 Euro erhält die Peruhilfe.

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