Das ganze Ausmaß ist noch unbekannt

BITBURG. Derzeit nicht ganz klar ist, auf welcher Fläche im Bereich Neuerburger Straße/ Rautenberg neue Häuser entstehen können. Der Bitburger Stadtrat hatte den Bau des Rautenberg-Zentrums nicht zuletzt deshalb befürwortet, weil gleichzeitig Platz für neue Häuser geschaffen werden soll.

Zwei Versionen eines Plans mit Flächen, auf denen sowohl das so genannte Rautenberg-Zentrum als auch Wohnhäuser entstehen sollen, kursieren derzeit. Und sie zeigen zwei ganz unterschiedliche Auslegungen eines Projekts: Bau eines Fachmarkts am Rautenberg und Schaffen von Platz für Häuser auf derzeit als Felder genutzten Flächen bis zur B 51 (der TV berichtete). Die Version mit der großzügigeren Bemessung der Flächen für neue Häuser lag den Unterlagen für die Mitglieder des Stadtrats bei. Sie zeigt ein umrandetes Gebiet, das sowohl den Fachmarkt im Osten, als auch eine sich nach Westen ziehende, nahezu durchgehende, doppelreihige Wohnbebauung Richtung Bundesstraße beinhaltet. Bei dieser Version hat sich die Stadtverwaltung an einer Bebauungsstudie orientiert, die der Stadtplaner vor einigen Jahren erstellt hatte, und die eine komplette Bebauung der landwirtschaftlich genutzten Flächen zwischen Neuerburger Straße und Paulskreuz zeigt. Im Zusammenhang mit dem Bau des Rautenberg-Zentrums war zudem in der Sitzungsvorlage für den Bauausschuss von 25 000 Quadratmetern Rohbaufläche die Rede gewesen. Aufgrund dieser Unterlagen entschloss sich anschließend der Bitburger Stadtrat, den für das Projekt nötigen Bebauungsplan in die Wege zu leiten (der TV berichtete). "Möglicherweise ein Missverständnis"

In einem Brief an den Trierischen Volksfreund stellt Landbesitzer Otto Freiherr Hiller von Gaertringen nun jedoch klar, dass er nie dazu bereit gewesen sei, die genannten 25 000 Quadratmeter für Wohnbebauung zur Verfügung zu stellen. "Möglicherweise war ursprünglich das gesamte Gelände (Rautenberg-Zentrum plus mögliches Baugebiet) damit gemeint und es kam anschließend zu Missverständnissen", schreibt Hiller von Gaertringen. Welches Land er abzugeben bereit ist, hat er in einer Skizze aufgezeichnet, die er an Bürgemeister Joachim Streit vor der Bauausschusssitzung übermittelte. Darauf zu sehen ist ein schmalerer Streifen, der teilweise nur Platz für eine neue Straße lässt. Er verläuft von der nördlichen Ecke des Hofgeländes in gerader Linie auf die Bundesstrraße 51 zu. An zwei Grundstücken im oberen Bereich solle nur eine Straße vorbeigeführt werden, "da diese Grundstücke am weitesten in die Ackerfläche hereinreichen", schreibt der Landbesitzer, der Wert darauf legt, dass landwirtschaftlich genutzte Flächen nicht eingeschnitten werden. "Zur B 51 hin eröffnet sich dann ein größerer Gestaltungsspielraum zur Grundstücksbebauung", schreibt Hiller von Gaertringen. Legt man beide Versionen übereinander, so ergibt sich bei der Zahl der zu erwartenden Bauplätze schon ein gehöriger Unterschied. Rund 20 Häuser können vermutlich gebaut werden, wenn der von Gaertingen'sche Plan umgesetzt wird. Würde ein dem Stadtplanerkonzept folgender Streifen zu Bauland, wäre Platz für vermutlich mehr als 40 Häuser. Wie viele Häuser gebaut werden können, wird wohl auch davon abhängen, welche Interpretation des städtebaulichen Vertrags angewendet wird und was die Vermessung des Geländes ergibt. Der auf Drängen Hiller von Gaertringens geänderte Punkt 1 lautet: "Zur Herstellung einer integrierten Lage erklären sich der Eigentümer und die Nießbrauchnehmerin bereit, 25 000 Quadratmeter Rohbaufläche zur Verfügung zu stellen, um eine Wohnbebauung zu ermöglichen." Ob diese Rohbaufläche das Rautenberg-Zentrum umfasst oder nicht, ist offen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort