"Das Gegenteil ist richtig"

Die Außenstelle der Bundespolizei in Prüm wird nicht geschlossen. Das bestätigen sowohl die Bundespolizei-Inspektion in Trier als auch die übergeordnete Bundespolizei-Direktion Koblenz auf TV-Anfrage hin. Vielmehr werde der Standort gerade personell aufgestockt.

 Es wird bleiben: Das erst vor zwei Jahren eröffnete Bundespolizei-Revier auf dem Prümer Kalvarienberg. TV-Foto: Christian Brunker

Es wird bleiben: Das erst vor zwei Jahren eröffnete Bundespolizei-Revier auf dem Prümer Kalvarienberg. TV-Foto: Christian Brunker

Prüm. "Prüm ist einer unserer wichtigsten Standorte", sagt René Kexel, Inspektionsleiter der Bundespolizei-Inspektion Trier. Von daher sei von einer Schließung nicht die Rede, "das genaue Gegenteil ist richtig". Denn im nächsten Jahr soll die Außenstelle in der Schneifel personell deutlich aufgestockt werden. Geplant ist, die Zahl der Beamten in Prüm fast zu verdoppeln. Künftig sollen zwischen 25 und 30 Beamte von Prüm aus ihren Dienst verrichten. Schließlich fällt die Kontrolle der langen Grenzen nach Belgien und Luxemburg in den Zuständigkeitsbereich der Bundespolizei in Prüm. So lange zwischen diesen Ländern und der Bundesrepublik eine Staatsgrenze verlaufe, sei der Standort Prüm nicht gefährdet, sagt Kexel.

Auch bei der Bundespolizei-Direktion Koblenz dementiert man entschieden: "Die Standorte stehen überhaupt nicht zur Diskussion." Außerdem sei das Revier in Prüm vor gerade einmal zwei Jahren eröffnet worden, weil vorher zwischen Köln und Trier kein Stützpunkt der Bundespolizei vorhanden war. Die Meldung basiere auf einer Fehlinterpretation der Gewerkschaft der Polizei (GdP), heißt es.

Die Gewerkschaft hatte am Dienstag vermeldet, dass eine Ausdünnung der Bundespolizei in der Fläche drohe und die Bundespolizeidirektion Koblenz die Notwendigkeit der Reviere in Prüm, Limburg und Hanau infrage stelle. Sie beruft sich dabei auf ein internes Schreiben der Bundespolizeidirektion Koblenz an das Präsidium in Potsdam. In diesen Schreiben wird auf die kleinen Reviere in Hanau, Limburg und eben Prüm hingewiesen. "Diese kleinen Außenstellen zu schließen wäre eine Katastrophe und keinesfalls akzeptabel", sagt Roland Voss von der GdP.

Das fragliche Schreiben sei aber, so erklärt die Koblenzer Polizeibehörde, nicht vor dem Hintergrund von Sparmaßnahmen und möglichen Schließungen zu verstehen - wie es die Gewerkschaft der Polizei interpretiert -, sondern vielmehr als Hinweis auf mögliche Verstärkungen an den Standorten zu sehen.

Meinung

Wachsam bleiben

Das Bundespolizei-Revier in Prüm bleibt und wird auch nicht in frage gestellt. Das ist die entscheidende Aussage vonseiten der Bundespolizei-Direktion in Koblenz. Dennoch ist es wichtig, dass die Gewerkschaft der Polizei wachsam bleibt und möglichen Schließungen entschieden entgegentritt - auch wenn sie wohl im aktuellen Fall nicht geplant waren. Denn eine Schließung nur zwei Jahre nach der Eröffnung wäre auch völlig unverständlich gewesen. Die Präsenz der Bundespolizei in Prüm ist aus mehreren Gründen sehr wichtig. Zum einen stärkt sie das subjektive Sicherheitsgefühl der Bürger, zum anderen lassen sich von dort nun einmal die nahen Grenzen viel effektiver kontrollieren als von Trier aus. c.brunker@volksfreund.de

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